Von draus' vom Meer (Untermarkt)

kssuz , Friday, 07. August 2009, 19:33

Groß sind die Schmerzen, wenn sie durch eine alte, leere Flasche betrachtet werden, groß ist der Felsen von Estichà. Nebel liegt auf dem Meer, es ist früher Morgen, die Zeit der ersten Fischer und auch die Zeit der Sagengestalten, die sich im Nebel verkriechen, tiefste Verwünschungen für die Zivilisation aus den Tiefen, freudige Gesänge voll Wildheit aus den Wäldern. Vom Meer aber kommt heute fast nur Stille, Sanikas selbst scheint in einen drückenden Schlaf gefallen zu sein, nur eine leichte Brise haucht ihr ewiges Liedchen.
Kssuz Ruinss, so sagt man in einer alten, fast vergessenen Sprache der weiten Sümpfe des S'Chor, eine verrückte Alte, rudert einsam und von allen Begleitschiffen verlassen auf einem Einbaum daher. Klein ist sie, so klein, dass die Yorom selbst sie übersehen mag, und doch ohne Selbstzweifel, dass Delvan voll Stolz strahlte, sähe er dieses Wesen auf dem Einbaum. Doch Nebel bedeckt alles, bis sie nah am Hafen der Fischer ist.
Die Ruderschläge sind kraftvoll und kommen doch kaum gegen die Strömung an, und eine gute Weile will vergehen, bis die Gestalt hörbar ist. Dann mischt sich ein dünnes Stimmchen in den morgendlichen Chor des Dschungels, voll achorahischen Wissens all jene aufzählend, die im Jahre 117 der Allianz beim großen Kampf im Nochondas ihre Waffen zogen.
Es zeigt sich eine Sragon, von kleiner Gestalt, nur einen Vat Vierzig groß und entsetzlich dürr, so dass man die echsengleichen Knochen durch die dunkelgrünen Schuppen hindurch erkennt. Gekleidet ist die Gestalt in einen einfachen Mantel aus groben Stoff, der schon viele Jahre und Abenteuer auf dem Buckel zu haben scheint. Nähert sich die Gestalt dem Betrachter, so erkennt sie nur eine einfache Bearbeitung des Einbaums, von jemandem, der nicht zu viel Wert auf das Äußere legt. Zudem sind die Augen der Sragon glasig und grau, das Gesicht spiegelt fast fünfzig Stürme, wenngleich die Stimme im feinsten Allianz-Chireyjà singt und die Kraft einer geübten Rednerin zum Ausdruck bringt.