Estichà Unterer Markt

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Auf dem Weg zum Hafen (Untermarkt)

Naveya @, Wednesday, 29. July 2009, 22:01

Eigentlich ist der rote Haarschopf Naveyas kein unüblicher Anblick, ist sie doch oft in den Strassen und Gassen unterwegs, manchmal allein, aber tagsüber oft in Begleitung eines oder mehrerer Waisenkinder.
Doch heut ist sie allein, obwohl es heller Vormittag ist, die Rufe der Händler durch die Gasse hallen, Kinder fangen spielen und Hausfrauen ihre Einkäufe erledigen.
Langsam geht sie, auch das unüblich, den Kopf gesenkt und ihre Umwelt nicht wirklich registrierend, gerade genug, um niemanden anzurempeln. Ihr Weg führt zum Hafen, irgendwo auf der Kaimauer lässt sie sich nieder, hockt dort und starrt auf das Wasser, betrachtet den ruhigen Rhytmus der Wellen.
Lange sitzt sie dort, bis sie sich wieder rührt, ein Stück Papier aus der Hosentasche zieht und nun dieses anstarrt.
Wieder verharrt sie, regungslos, starr.
Zunächst ist die Bewegung nicht so recht zu sehen, ein winziges Stück Papier flattert herab, landet im Wasser und wird sanft auf den Wellen geschaukelt, Ein weiteres Stückchen folgt.
So zerreisst Naveya das Stück Papier, langsam und gründlich, bis der letzte Rest aus ihren Händen gleitet.
Dahintreibend, verteilen die Wellen die Fetzten, unmerklich werden Teile davongespült, gehen unter und verloren. Zerteilt, verloren, unwiederbringlich dahin.
Doch Naveya sitzt weiter da, starrt auf das Wasser und regt sich nicht.
Selbst als der Ring Delvans zu verlöschen beginnt, das Hafenviertel sein geschäftiges Treiben abstreift und die ersten Dirnen und zwielichtigen Gestallten auftauchen, verlässt sie ihren Platz nicht.

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