Die Nacht ist noch nicht gänzlich hereingebrochen, doch die Dämmerung wirft bereits ihre Schatten über die verwinkelten Seitengassen Estichàs, als die junge Jägerin sich von der Hauptstraße löst und in eine kleine Seitenstraße einbiegt. Sie scheint sich hier weder auszukennen, noch wirklich wohl zu fühlen, doch ihre Schritte sind dennoch zielstrebig. Immer wieder blickt sie sich suchend um und fragt sich auf der Straße nach dem Weg durch. Schon bald wird deutlich wonach Lynelle sucht: Einen Giftkundigen.

Eine große in schwarz gekleidete Person scheint Lynelle del Sadi langsam zu folgen oder irrt sie sich da etwa?. Die Person steht mit dem Rücken an die Wandgelehnt und hat die Kaputze tief ins Gesicht gezogen. Lose Kleidung lassen das Geschlecht nur vermuten. Eins kann sie sich jedoch sicher sein. Seine Augen, auch wenn Lynelle del Sadi diese nicht sieht, scheinen ihr auf Schritt und Tritt zu folgen.

Aus einer Gasse vor Lynelle biegt eine Menschenfrau von Ende zwanzig, die der Jägerin bekannt sein dürfte. In ihrer Begleitung befindet sich ein Mann von Anfang Dreißig, den man ebenso als ihre Leibwache erkennt. Als sie Lynelle erkennt unterbricht sie das Gespräch mit dem Mann. "Habt Ihr Euch verlaufen?" fragt sie und deutet ihrer Leibwache dann Lynelles Rücken zu decken, denn sie ist sich der Gefahren die im Dunkeln an Häuserwänden lauern sehr bewusst. "Braucht Ihr vielleicht Hilfe, meine Liebe?" Selbst hat sie eine Hand auf den Griff ihrer Asnivala gelegt. Man sollte neimals stehen bleiben wenn man nicht muss. Nun muss sie und schenkt Lynelle ein knappes Lächeln, während sie sich nach eigenen Verfolgern umsieht.

Durch das plötzliche Auftauchen von Samancha Charmain verschwindet die Person langsam im Schatten.

Sichtlich erstaunt die Prinzipalengattin hier anzutreffen bleibt Lynelle ebenfalls stehen und begrüßt sie lächelnd und vielleicht sogar ein wenig erleichtert. "Sicharà Samancha. Nein verlaufen habe ich mich eigentlich nicht, aber ich habe es mir hier nicht ganz so gruselig vorgestellt." entgegnet sie lachend, offensichtlich hat sie sich tatsächlich das erste Mal in die etwas abgelegeneren Gassen gewagt. "Aber was sucht Ihr denn hier?" kontert sie sogleich die Frage.

"Ich nehme den shcnellsten Weg." antwortet sie, als sei das ganz normal. "Sucht Ihr denn etwas bestimmtes? Ich kenne mich recht gut aus und kann Euch sicher weiter helfen. In jedem Fall aber solltet Ihr nicht alleine weiter gehen. Hier folgen einem unsichtbare Schatten."

Lynelle Kopf dreht sich bei Samanchas Worten in die Richtung zurück, aus der ihr der Schatten gefolgt war, als könne sie diesen noch im Nacken spüren. "Ja, um erhlich zu sein suche ich hier jemanden der sich mit Giften auskennt." erklärt sie frei heraus, nun wieder zu Samancha blickend. "Man sagte mir hier würde ich sicherlich jemanden finden." Sie zuckt leicht mit den Schultern.

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