Der Pranger (Untermarkt)

Est-Helfer, Wednesday, 01. July 2009, 12:29

Jeden Morgen kann man dem gleichen Schauspiel auf dem Markt beiwohnen. Karren nähern sich dem Marktplatz und die Händler beginnen die Marktstände aufzubauen oder einzurichten. Frei nach dem Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm, tauchen dann auch schon die ersten Besucher auf um ihre Einkäufe zu tätigen. Für die einen ihr täglich Brot ist es für andere der triste Alltag, der immer wiederkehrende gleichbleibende Ablauf des Tages.

Beinahe täglich kommen die meisten Einwohner der Stadt jedoch auch an fest installierte Einrichtungen vorbei, ohne sie jedoch groß zu beachten, vielleicht mit Ausnahme der Aushänge. Das Podest für öffentliche Reden oder Verkündungen, wird selten in der Stadt benutzt und gewinnt nur Beachtung sofern ein Reder das Podium betritt. Noch weniger Beachtung wird wohl den Holzbauten in unmittelbarer Nähe geschenkt, der Pranger. Der ein oder andere mag vielleicht mit einem unangenehmen Gefühl auf der Haut daran vorbeigehen, doch die meisten beachten es nicht. Wie lange war es her das dort jemand stand, kaum jemand konnte sich daran erinnern.

Doch genau dieses Gebilde ist das Ziel einer kleinen Gruppe an jenem Morgen, der so trist wie alle anderen begann. Eine kleine Gruppe Stadtgardisten ist es die sich ihren Weg bahnt, in deren Mitte, eine Chira von orangener Fellfärbung, dem ein oder anderen als Tikhi bekannt. Verwunderte Blicke - war wirklich der Pranger das Ziel? Ja, kann man die Frage nach wenigen Momenten wohl bestimmt beantworten. Aufmerksamkeit braucht sich die Stadtwache nicht verschaffen, sieht doch jeder hinüber, gespannt, erschrocken, neugierig.

"Aufgrund von diversen Verstößen gegen Bürger der Stadt und städtischen Beamten, wird die Nichtbürgerin Tikhima Atora Ecibarra Ecirual zu zwei Tagen am Pranger verurteilt. Es ist nicht gestattet sie mit harten, körperlich verletzenden Gegenständen zu bewerfen. Das Reichen von Nahrung und Wasser, ist nur der Stadtwache gestattet." Kurz und bündig ist die kurze Ansage als Tikhima auch schon den Platz am Pranger einnimmt, die Hände und der Kopf zwischen dem Holz geklemmt wird um es dann richtig zu verschließen.

Gemurmel erfüllt den Platz vor dem Pranger, Ungläubigkeit, Erschaudern...
Um dafür Sorge zu tragen daß die Bedingungen eingehalten werden, nehmen zwei Gardisten Aufstellung neben dem Pranger, wohl jetzt schon hoffend das die Ablösung bald kommt, das war kein schöner Dienst.