Der Abend hat sich über die Stadt gelegt. Während die meisten Bewohner ihren Feierabend daheim verbringen, suchen andere Zerstreuung in den Kneipen und Gaststätten. So auch bei der Herberge Zum langen Graben. Ein allabendlicher Anblick die Gäste dort ein- und ausgehen zu sehen, ist es doch der beliebteste Treffpunkt. Doch wie jeden Abend findet auch das ein Ende, verlassen auch die letzten Nachzügler die Gaststätte um den Heimweg anzutreten.

"LASS MICH LOS!" hallt es plötzlich durch die spätabendliche Stille in der Nähe des Grabens. "AHHHH...DU HURE!" Die Schreie und Rufe kommen eindeutig aus einer Seitengasse neben dem Graben. "HILFE! ÜBERFALL! HIL...." Abrupt ersticken die Schreie, werden verschluckt von der nächtlichen Stille. Wer immer dort gerufen hat, bleibt ihm nur mehr die Hoffnung gehört worden zu sein.

Wie es der Zufall will, war Christron gerade auf dem Weg in den Graben, als er die Hilferufe hört. Er zieht sein Asnichara und rennt in die Seitengasse, dem abrupt endenen Geschrei foldend.

Auch die junge Jägerin ist zu dieser späten Stunde noch auf der Straße unterwegs. Vom Clubhaus der Drei Fahnen kommend, reitet sie gerade die Vochà Sutras entlang in Richtung Südtor, als die Hilferufe laut werden. Als sie Christron in die Seitengasse eilen sieht, springt auch sie von ihrem Karkech, wirft die Zügel über die erstmöglichen Halterung und löst den Köcher samt Pfeil und Bogen vom Sattel um dem Jahajas dann sogleich zu folgen. Im Lauf noch spannt sie den Bogen und legt einen Pfeil auf die Sehne.

Auch die Angehörigen der Hafenwache brauchen manchmal Zerstreuung. Und so kommt es, dass die Leiterin der Hafenwache, Chelia Zontor, mit einigen ihrer Männer gerade auf dem Weg zum Langen Graben ist, als sie die Schreie vernehmen. Im Laufschritt geht es zu der Stelle, an dem der Urheber der Schreie vermutet wird.