Gang nach Canossa
Etwa eine Stunde, nachdem Can Thos Urteilsverkündung beendet ist, geschieht etwas seltsames, noch nie dagewesenes in der Unterstadt.
Wie schon öfters schickt sich der Kanzler an, seine Arbeitsstätte, die neue Wache zu verlassen. Doch anders als sonst wird dafür dieses Mal nicht seine Kutsche bereitgestellt.
Vielmehr verlässt der Mann mit dem steifen Bein zu Fuß die neue Wache.
Sein Blick ist ernst als er aus dem Eingang tritt.
Nur in Begleitung seiner sieben Leibwachen, die sich locker um ihn formiert haben und wohl nur Geleitschutz sind, macht er sich auf den Weg in Richtung Rampe.Die kleine Gruppe kommt nur langsam vorwärts, da ein zügiges Tempo dem Kanzler nicht möglich ist.
Am Fuß der Rampe bleibt der Kanzler einen Moment stehen. Sein Blick richtet sich nach oben auf die Oberstadt. Nach einem letzten, tiefen Durchatmen macht er sich dann an den beschwerlichsten Teil seines Weges - die Rampe.
Immer wieder muss er zwischendurch kurz stoppen um seinem steifen Bein eine Pause zu gönnen. Für ihn, der längere Strecken ausschließlich in der Kutsche zurücklegt, ist diese Strecke wohl besonders schwer zu bewältigen. Doch schließlich erreicht er die Oberstadt und lenkt seine Schritte in Richtung Hostinostempel.
Erst, als er vor der Anlage des Tempels des Höchstens steht, stoppt er erneut, um sich an seine Leibwachen zu wenden.
Er nickt ihnen leicht zu. "Ab hier werde ich alleine gehen." Die Wachen verneigen sich vor dem Kanzler und ziehen sich etwas zurück. Sie werden vermutlich irgendwo in der Nähe warten.
Dann dreht sich der Kanzler um und geht ruhig und gemessen auf den Tempel zu, um dort eine der Wachen anzusprechen. Sein steifes Bein ist leicht zur Seite gestellt und somit unbelastet. Anders als sonst stützt er sich schwer auf seinen Gehstock auf. Nach wie vor ist sein Blick ernst und doch strahlt Cheiron eine eigenartige Ruhe und Entschlossenheit aus.
"Sichàra" grüßt er die Wache höflich und verneigt sich leicht. "Ich bin Cheiron Alioth und bitte darum, mit dem Hohepriesterrat sprechen zu dürfen."
Gang nach Canossa
Cheirons Gang zum Hostinostempel bleibt nicht unbemerkt. Immerhin ist den meisten Bürgern und Einwohnern klar, dass heute wohl Urteil über Can Tho gesprochen wurde. Auf der Vocha Jeltrias kommt Samancha dem Zug des Kanzlers entgegen und bleibt stehen, während der Beamte langsam an ihr vorbei zieht. Wer sie beobachtet kann die nachdenklichen Falten auf ihrer Stirn sehen und auch, dass sie ihm noch eine Weile nachschaut.
Priester verlassen den Tempel
Zusammen mit einigen anderen Priesterin verlässt in diesem Moment auch eine geweihte Chrania, die man unter dem Namen Silanda kennt, den Tempelbau. Während die übrigen Geistlichen in einem Gespräch vertieft weitergehen, seilt sich die Priesterin der höchsten Göttin von der Gruppe ab und bleibt neben der Tempelwache stehen und schmunzelt.
"Wenn das nicht der Kanzler dieses Reiches ist.", stellt sie fest noch ehe die Wache antworten kann und deutet eine höfliche Verbeugung an "Sichàra. Was treibt Euch denn hier her?"
Priester verlassen den Tempel
Der Kanzler neigt höflich den Kopf vor Silanda.
"Regierungsangelegenheiten." erwidert er dann knapp und wendet sich wieder der Wache zu.
Priester verlassen den Tempel
Vor dem Tempel wartet schweigend eine dunkel verhüllte Drakha. Sie steht dort gerade, mit durchgedrückten Knien, als könnte sie so schlafen, die Schweifspitze schwebt, Aufmerksamkeit ausdrückend, in der Luft. Als sie Silanda erblickt, neigt sich leicht den Kopf.
Priester verlassen den Tempel
Die Priesterin der Mra-Aggar schmunzelt nur munter, schüttelt dann den Kopf und nimmt ihren Weg aus dem Tempel hinaus wieder auf, um sich zu Yinua zu begeben.
Priester verlassen den Tempel
"Vergnügt wie immer.", begrüßt die Kriegerin die Chrania, und der Tonfall selbst schien etwas zwischen Amüsement und Verwunderung zu schweben. "Ich hoffe eure Zeit darin war interessanter als meine davor."
Gang nach Canossa
Einem Fluss gleich ergießt sich die Vanorpriesterschaft aus dem Tempel des Hostinos, in ihrer Mitte die große, verhüllte Sänfte, getragen von 4 kräftigen Sragon und flankiert von vermummten, schwer bewaffneten Priestern, gehüllt in dunkel blaue Roben die niemanden in die Nähe der Sänfte lassen. Kurz schaut ein ebenfalls vermummter Sragonkopf aus der Sänfte hervor und gibt anweisungen an die Priester um ihn herum.
Die Hohepriesterin des Vanor scheint den Hostinostempel bereits zu verlassen, denn für wen sonst wäre wohl die große, gut gesicherte Sänfte.
Die Novizen, die vor dem Hostinostempel gewartet haben schließen sich der Prozession an und so bildet sich nach wenigen Augenblicken eine breite blaue Traube um die bewaffneten Priester und das von ihnen geschützte Objekt.
Jeder der Näher kommt wird von erst von den Novizen und Priestern sanft beiseite geschoben und es wäre auch eine äußerst unkluge Idee weiter in die Traube vordringen zu wollen.
Gang nach Canossa
"Ihr werdet bereits erwartet, Kanzler", spricht einer der vier weissgewandeten Waechter an der Pforte des Gottes aller Form, der ihn in Empfang nimmt.
Der hohe Besucher wird in das Tempelinnere gebracht, wo hinter den verschlossenen Ratssaaltoren ...
... ab hier muesste man dann schon ein hellhoeriges Zwysel sein.