Die Folgen der Bockade des Großen Flusses
In Estichà hat man die Flußblockade östlich von Gilgat erst mit einiger Verzögerung zur Kenntnis nehmen müssen. Aber als dann immer mehr Schiffe, die ihre Waren nach Osten bis zur Allianzhauptstadt transportieren wollen, unverrichteter Dinge wieder zurück kamen mußte man auch hier den Tatsachen ins Auge blicken. Der Große Fluß ist blockiert und Schuld sind die ketzerischen Yedeiten. Der Warentransport zwischen Esticha und Gilgat findet zwar immer noch auf dem Wasser statt, aber alles was weiter nach Osten gebracht werden soll bleibt in Gilgat erst mal liegen. Zwar werden yedeitische Schiffe durch die Sperren gelotst aber von den wenigen Schiffeignern, die es in Yedea und Gilgat gibt hat kaum einer Lust den Verlust seines Schiffes bei einer Fahrt nach Osten zu riskieren. Schließlich weiß bisher niemand wie Ashan'drar auf die Blockade reagiert. Der Ärger der elurischen Händler ist in Estichà unüberhörbar. Der Adressat ist Yedea und sein König und die natürlich auch eigene Reichsregierung, die nichts dagegen unternimmt. Letzteres wird man allerings nicht so direkt und in der Öffentlichkeit sagen.
Ein paar andere Stimmen sind zwar auch zu hören aber auch die sind öffentlich kaum zu hören.
"Wir sollten aber auch bedenken" meint einer der ungenannten Händler " das Ashan'drar das Flußdelta annektiert und damit Yedea erst provoziert hat.. Jahrhunderte lang haben alle Staaten den Großen Fluß befahren und jetzt will Ashan'drar dort seine Macht ausweiten und das von elurischem Gebiet aus. Ob es wirklich ein so guter Gedanke war Ashan'drar am Delta einen Stützpunkt einzuräumen ? Ein yedeitisches Flußboot wurde schon versenkt. Kein Wunder das Yedea reagiert." Solche Stimme gibt es auch in Estichà aber es ist wohl eine Minderheit, die so denkt.
Die Folgen der Flußblockade sind in Elurien vor allem beim Absatz der Holzprodukte zu spüren. Holz- und Holzwaren sind nun mal das Produkt über das Elurien reichlich verfügt und das bevorzugt auf dem Wasser transportiert wird. Yedea kommt zwar nach wie vor als Abnehmer in Frage aber Lieferungen in den Osten sind nicht mehr möglich. Ein Transport über die Landwege lohnt sich praktisch nicht. Die Kosten treiben den Preis der elurischen Holzwaren derartig in die Höhe, dass sie nicht mehr konkurrenzfähig sind. Holz gibt es schließlich noch an anderen Orten. Der Absatz an Holz sinkt dramatisch und die Produktion wird gedrosselt. Holzfäller und Schreiner werden in großer Zahl arbeitslos.
Bei den Reichen und Schönen der Stadt wird sich wohl zu erst der mangelnde Nachschub an Luxusgütern aus dem Osten bemerkbar machen. Aber auch Spezialwerkzeuge und hochwertige Güter, die nur in der Allianz gefertigt werden können fehlen mehr und mehr wobei Rohstoffe wie Blei, Kupfer, Zinn und Glas aus Yedea weiterhin zur Verfügung stehen.
Händler und Schiffseigener haben sich inzwischen leidlich auf die neue Situation eingestellt. Der Warentransport zwischen Estichà und Gilgat ist ja nicht wirklich betroffen und so laufen nach wie vor Schiffe aus Elurien nach Gilgat aus um Waren anzuliefern oder abzuholen. Aber alle Waren die in den Osten transportiert werden sollen müssen über Land dorthin gebracht werden.
Zwei Hauptwege habe sich da in den letzen Monaten herauskristallisiert. Entweder werden die Waren nach Estichà gebracht und dann über die Große Straße direkt bis zu Allianzhauptstadt transportiert oder aber sie werden in Gilgat auf Fuhrwerke umgeladen und dann weiter nach Ashrabad befördert wo sie wieder auf Schiffe verladen werden können.
Einige Händler und Schiffseigener aus dem Osten segeln sogar direkt bis vor die Blockadestelle um dann ihre Schiffe in dem Fischerdorf Shagad zu entladen, das am Nordufer des Großen Flusses liegt. Von hieraus ist aber kein Transport über Land möglich und so müssen die Waren erst mit Schuten zum Südufer gebracht werden wo sie erneut umgeladen werden. Ein recht umständliches Verfahren was auch zur Folge hat, dass Schiffe direkt vor dem Südufer ankern und ihre Waren gleich auf Lastkähne oder Schiffe verladen, die Gilgater Händler gechartert haben und dort bereit stellen.
Der Wege gibt es viele um die Blockade zu umgehen aber allen ist gemeinsam das sie zeitaufwendig und teuer sind, es zu Land einfach zu wenig Transportkapazität gibt und das die yedeitische Armee genau kontrolliert was da ins Land gebracht wird. Offensichtlich soll jede Art von Nachschub für die ashrabadsche Garnison am Delta unterbunden werden.
Die Folgen der Flußblockade wird man im Osten vor allem überall dort merken wo bisher Produkte aus Elurien, Vorovis und Yedea zum Einsatz kamen. Holz, Eisen, Kupfer, Blei und Zinn und Wolle werden knapper und teurer werden. Holz aus Elurien wird wohl durch andere Quellen mehr oder weniger schnell ersetzt und das Ausbleiben der yedeitischen Wollprodukte wird man wohl auch durch den Einsatz andere Materialen kompensieren können aber die Metalle werden knapp und teuer.
In Elurien, Vorovis und Yedea werden alle Güter aus dem Osten knapp und teuer. Dies betriff vor allem Luxusgüter, hochwertige Gerätschaften und Spezialwerkzeuge die nur in den Werkstätten der Allianz gefertigt werden können. Da der Absatz an landestypischen Produkten in Elurien, Vorovis und Yedea zurück geht wird dort die Produktion gedrosselt. Arbeiter verlieren ihre Jobs und Händler bleiben auf ihren Waren sitzen. In den Tempeln gehen das Beiwerk für die heiligen Handlungen zur Neige und Nachschub aller Art aus den Mutterhäusern bleibt aus.
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