Der Sturm kommt
Glaubte man fast es könne nicht noch unerträglicher werden, wird die drückende Schwüle plötzlich von einem kühlen, Linderung bringenden Lüftchen durchzogen, welches ostwärts zieht. Der Donner grollt das Echo einer bösen Vorahnung über das Land hinweg. Die Blicke wenden sich nach Westen und was sie sehen lässt alle erschaudern. Mra Shora, der Sturm, rüstet seine Truppen zum Angriff. Mannshohe Wolken richtet sich auf, stoben empor, werden zu einem undurchdringlichen dunkelgrauen Schild. Hier und da entspringt ihnen ein Blitz, hinterlässt seine Stärke in der Luft, die sich mehr und mehr auflädt.
Und schon packen die wagemutigen Händler, die auch am letzten Tag der Stille noch ihren Stand aufgestellt hatten, alles zusammen. Bürger flüchten in ihre Wohnungen, verbarrikadieren die Türen, beten zu den Göttern, dass sie sie verschonen mögen. Doch Sanikas lässt seinen Atem immer stärker über das Land fegen, unaufhaltsam. Der Metcha wird von ihm erfasst. Die noch vor kurzem ruhig dahindümpelden Schiffe in den Häfen geraten in Bewegung, schaukeln erst sanft, dann mit immer mehr Nachdruck, als wolle das Wasser sie der Stadt entreissen. Die Wellen bahnen sich ihren Weg, klatschen gischtsprühend gegen die Kaimauer. Mra Shora hat zum Angriff geblasen.
Re: Der Sturm kommt
Als Antwort auf: Der Sturm kommt von Mra Shora am 22. April 2007 12:39:46:
In der Köhlerei Travaris sieht die junge Meisterin Nyaneve noch einmal nach dem rechten, überprüft gewissenhaft die Absicherungen der Fenster und Türen die in den letzten Tagen angebracht wurden und verriegelt dann das große Werkstor.
Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend betrachtet die Frau aufmerksam den Himmel über sich und wendet sich dann ihrem Karkech zu, dabei beruhigend auf die Echse einredend.
Gekonnt sitzt sie auf und treibt das Tier zur Eile an um noch rechtzeitig wieder das Gildenhaus in Esticha zu erreichen.
Re: Der Sturm kommt
Als Antwort auf: Der Sturm kommt von Mra Shora am 22. April 2007 12:39:46:
"Orkanartige Böen mit bis zu..." Wenn es einen Wetterbericht auf Chrestonim gäbe, würde die Beschreibung der Wetterlage wohl genauso beginnen. Doch ein Wetterbericht ist hier in der Röhre etwas aus einer vergangenen irdischen Zeit und die Erde ist unbekannt.
Dennoch hat Mra Shora, der große Sturm, sich über Nacht zu einem Orkan gemausert. Die im Westen aufziehenden Wolken hängen über der Stadt und tauchen sie in düsteres Dämmerlicht. Schwer drückt diese Gewitterfront auf die Stadt und die Gemüter ihrer Bewohner. Wie unsichtbare Hände greift der Wind nach den Verschlägen der Häuser, rüttelt an ihnen, will sie fortreissen, während die Blitze drohend aufleuchten. Den Metcha hat er angestachelt sich aufzubäumen. Mit wilder Kraft zerrt das Wasser an den Schiffen, sie dem Hafen zu entreissen.