Das Ende der Ruhe
Ein leichter Luftzug ist es zunächst nur, der am späten Nachmittag über das Meer weht, über die Docks und um die Tempeltürme und -kuppeln der Stadt streicht. Doch niemand der Estichaner denkt dabei an den leichten, angenehmen Schauder, den die leichte Kühle nach der Woche drückender Schwüle bringt, viele richten ihren Blick gen Westen, hinaus aufs Meer. Schwach sind dort im Südwesten die kleinen Eilande von Yanàla auszumachen. Man scheint dem trüben Dunst fast zusehen zu können, wie er sich auflöst und von den Mauern der Oberstadt aus meint man, gar bis nach Shettema blicken zu können, die Insel als träge, langgestrecke Landmasse fern am Horizont ausmachen zu können.
Doch viel Zeit zum Genießen der Aussicht bleibt nicht, denn noch etwas anderes ist zu sehen, wenn man in diesen Stunden gen Westen blickt. Über dem ganzen Meer baut sich, soweit das Auge reicht, eine Wolkenfront auf. Wolken türmen sich auf, quellen eilig in die Höhe, werden weiß vom über der Westwildnis stehenden Sonnenring beleuchtet, während sich an ihren Unterseiten das Weiß in ein dunkles Grau verwandelt, ab und an von Blitzen durchwoben.
Sorgenvolle Betriebsamkeit ergreift spätestens jetzt die Stadt, wo klar ist, dass Mra Shora, der Große Sturm sich bereit macht, Estichà beim Anbruch der Nacht zu erreichen.
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