Estichà Unterer Markt

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Der ewige Wind

Willi, CHR-Verwaltung @, Monday, 27. February 2006, 14:41

Es ist später Nachmittag über Estichà. Vom sanften Ostwind überweht liegt die Hafenstadt an Felsen und Meer gedrängt unter dem Sonnenring, der auf seinem Weg nach Westen Estichà schon überquert hat. Der Dschungel rund um die Stadt mag bis auf Waldinseln etwas zurückgedrängt sein von Feldern und Gehöften, doch im Norden der Stadt reichen das dichte Unterholz und die ihre Häupter hoch in die feuchtwarme Luft reckende Bäume noch bis an Stadtmauer und Oberstadtfelsen heran. Zahllose Tiere, von buntbefiederten Vögeln über allerlei Raubtieren oder schreienden Affenartigen erfüllen die Luft mit ihren lauten Rufen oder schrillem Pfeifen und man muss schon tief in die Gassen der Stadt eintauchen, um diesen allgegenwärtigen Gesang nicht mehr zu hören.
Doch an diesem Nachmittag breitet sich einer Welle gleich von Osten kommend eine unheimliche Stille aus. Vögel verstummen, Melodien brechen ab und lautes Rufen von Tierkehlen wird zu erschrockenem Huschen und bedrückender Stille.
Und so halten auch die Bewohner Estichàs für einen Moment inne, denn unbewusst lässt auch das Abbrechen des Gesangs des Dschungels innehalten.
Wenige Augenblicke später, etwa die Zeit, die man braucht, um den Unteren Markt einmal gemessenen Schrittes zu überqueren, endet der ewige Wind, der ganz Chrestonim von seinem äußersten Osten bis in den tiefen Westen durchströmt. Sofort flutet drückende Schwüle in die Stadt, das Rauschen der Bäume und leise Schlagen von blauweißen Bannern erstirbt und die Lautlosigkeit wird noch drückender, nun wo die ganze Welt den Atem anzuhalten scheint.


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