Estichà Unterer Markt

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In Ungnade

Tempel der Kelida @, Sunday, 30. October 2005, 22:55

Die Stunde des Hostinos wird gemeinsam mit dem Gong des Hostinostempels durch die gewaltigen Glocken in den Turmspitzen des Kelidatempel eingeläutet. Der Tempel der Kelida liegt am Oberen Markt Estichàs, einem Platz, der höher liegt als der Untere Markt, auf halbem Weg zwischen letzterem und der Oberstadt. Auf dem Oberen Markt werden auch Waren angeboten, allerdings der exklusiveren Art. Kohl, Posheytos und Poracas wird man hier nicht finden, vielmehr werden hier Schmuck, Waffen, edle Stoffe und Gewürze angeboten.

Der Tempel der Kelida beherrscht den Platz eindeutig, ja, er ragt über die umliegenden Gebäude hinaus. Mehrere massive Türme bilden den Tempel, oben abgerundet, fast an große Finger erinnernd, jedoch nach unten breiter werdend. Die Türme stehen dicht beieinander, bauen aufeinander auf, verbinden sich so zu einem gemeinsamen, kompakten Bau, der in seiner Größe und Wucht Ehrfurcht hinterlässt. Fast erinnert das Gebäude mit seinen eher kleinen Fenstern im Leib der schlanken, rundlichen Türme an eine Festung, dazu trägt auch die einheitliche Farbgebung in einem Ockerton oder hellen Braun bei.

Aus dem Inneren des Tempel nähern sich raschen Schrittes mehrere Personen dem Portal, welches über einige Stufen hinein in den Tempel führt. Durch eine Gasse, die die zahlreichen, gläubigen Besucher des Kelidatempels ehrfürchtig bilden, schleifen zwei kräftige Tempeldiener gefolgt von einem Priester der Kelida zwischen sich, unter den Armen gepackt, eine vierte Gestalt.

<I>Die Göttin Kelida vereint vieles von dem, was man als Gesellschaft bezeichnet, auf sich. Als Herrin der Handwerker gehört eine einflussreiche und kopfstarke Gruppe zu ihrer Machtsphäre, doch nicht nur die Herstellung von Waren, auch ihr Verkauf und Transport steht unter dem Schutz Kelidas. Um es auf die Spitze zu treiben: Sie repräsentiert die Macht des Geldes. Kelida erfüllt den Handwerker, aber auch den Künstler mit Fleiß, Geschick und Kreativität, haucht ihm Ehrgeiz ein, den Willen, etwas Großes zu schaffen. Der Akt des Erschaffens mit eigener Hände Arbeit, das Ertüfteln von Maschinen und Konstruktionen, die Entwicklung neuer Ideen oder gar ganzer Technologien geschieht auf ihr Gebot hin. Kelidas Ruf ist mächtig und sie gilt nicht als milde Göttin, stellt sie doch Ansprüche an den, der ihrem Ruf folgen will und straft jene, die sich gegen ihre Gebote vergehen, mit Trägheit, Einfallslosigkeit oder gar Ruin. Der Austausch von Waren, der Handel mit ihnen, das Gold und Geld, Handelsfahrten und Verträge - all das liegt in ihrer Hand und ist von ihrem Willen abhängig. Profit entsteht nur da, wo sie es will, Konkurrenz ist eine ihrer Waffen, um Preis und Qualität zu korrigieren, wer zu schwach ist, muss aufgeben. Nein, milde ist die Göttin nicht.</I>

Und die Art und Weise, wie mit der vierten Person verfahren wird, und der mühsam gezügelte Groll Kelidas, welcher fast schon spürbar in der Luft liegt, zeigen unverkennbar, dass diese sich bei der Priesterschaft der Kelida ziemlich unbeliebt gemacht hat. Ein kräftiger Stoß befördert den jungen Mann mehr als unsanft die Stufen hinunter auf den gepflasterten Boden des Oberen Marktes.

“Achtet beim nächsten Mal auf Eure Worte…”, ertönt die Stimme des Priesters der Kelida, ehe dieser wieder im Tempel verschwindet und den in Ungnade gefallenen auf dem Boden vor dem Tempel zurück lässt.

<I>Dem Zorn des Kultes zu entkommen ist hingegen ein Ding der Unmöglichkeit, denn kaum ein Ort, wo nicht ein Kelidapriester weilt, gehört die Priesterschaft der Kelida doch zu den größten Organisationen nicht nur in geistlichen Kreisen, sondern auch in weltlichen und ihre Beziehungen sind unerreicht.</I>

Ein <I>Tajás ichè Kelida</I> wird Kaldan lange nicht mehr zum Gruße hören.


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Trägt es mit Würde

Kaldan @, Sunday, 30. October 2005, 23:21 @ Tempel der Kelida


Als Antwort auf: In Ungnade von Tempel der Kelida am 30. Oktober 2005 22:55:36:


Der Apotheker erhebt sich langsam und klopft den Staub von seiner Kleidung. Viele kennen ihn, den dunkelroten Mantel, den Gürtel mit Kräutern und Tinkturen, auch wenn sein Vorrat, solange er im Tempel war offenbar ziemlich geschrumpft zu sein scheint.

Kurz wendet er sich noch einmal zum Tempel um, nachdenklich... Dann schüttelt er nur den Kopf, vermutlich über sich selbst und geht davon, schnurstracks Richtung Mayevatempel.

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Re: Trägt es mit Würde

Norima @, Monday, 31. October 2005, 15:47 @ Kaldan


Als Antwort auf: Trägt es mit Würde von Kaldan am 30. Oktober 2005 23:21:21:

Die junge Frau muß etwas schmunzeln, als sie den Hinauswurf aus der Ferne sieht. Sie hat ihre Haare heute mit einem Lederriemen zusammengebunden - scheinbar die einzige Möglichkeit, die Mähne zu bändigen.

Dann fällt ihr ein, was sie überhaupt hier oben wollte und geht wieder ihrer
Suche nach.


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