Estichà Unterer Markt

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Ankunft in Esticha

Ajemias und Miranella @, Thursday, 15. September 2005, 18:32

[Ajemias]
Estichà präsentiert sich mit einem ansprechenden Charme. Es ist ein milder, freundlicher Tag, der zu einer Erkundungstour durch die Stadt einlädt.

Durch ein Gewirr enger Gassen schlendert Ajemias, vorbei an überfüllten Tavernen. Mitreißend flotte, teilweise unbekannte Melodien und fröhliches Stimmengewirr dringen an sein Ohr.
Zuweilen lässt sich ein übermütiges Gegröle vernehmen. Das tiefe Vibrieren durstiger Kehlen entlockt ihm ein Lächeln. Doch der Gedanke einzukehren liegt ihm fern. Voller Neugier möchte er die Stimmung dieser fremden Stadt in sich aufsaugen.

Mit einem Mal öffnet sich ein weiter Platz. Ihm bietet sich ein atemberaubender Blick: Vor der Kulisse mittelalterlicher Häuser, mit verspielten Giebeln und Balkonen, Fensterreihen, die nach oben hin immer gedrungener werden, herrscht ein geschäftiges Treiben.

Zwischen aufgespannten Leinen mit wehenden, bunten Stoffen, vorbei an dicht gedrängten Ständen, in den Auslagen duftende Knabbereien, allerlei Früchte und Gemüse oder kunstfertige Handwerksarbeiten, wimmelt es von neugierigen Marktbesuchern.

Die kleinen Passagen wirken in dem Gedränge wie ineinander verschlungene, zuckende Schlangenleiber. Eifrige Händler übertönen sich gegenseitig, um ihre Ware feilzubieten.

Ajemias spürt das Pulsieren, das den Markt beherrscht. Es fährt in seine Glieder und breitet sich in seinen Venen aus. Wie von einem Rausch überkommen, taucht er in die Menge ein, lässt sich von ihr treiben, bis sie ihn fortzuspülen scheint.

Dann und wann verharrt er. Diese Augenblicke nutzen fleißige Verkäufer, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Versucht diese edlen Gewürze. Sie verfeinern Euer Mahl zu einem exotischen Gericht!“, flüstert jemand von der Seite. Ein anderes Mal brüllt es unmittelbar neben ihm: „Haxen! Deftige Haxen!“ In einem mäßigen Ton fährt diese Stimme fort: „So frisch, da hört man noch das Gequieke glücklicher Ferkel!“

Ajemias legt den Kopf etwas schief, und blickt diesen Händler mit gespieltem Zweifel an, fast provozierend. Ein breites Gesicht, das von tiefen Poren und Narben durchzogen scheint, grinst ihn „gewinnend“ an und entblößt zwei Reihen brauner Zähne, unterbrochen von schwarzen Stumpen oder Lücken.

Aus dem Augenwinkel nimmt Ajemias eine Gestalt wahr, die mit einem viel zu weiten wehendem Hemd an ihm vorbei huscht. Er erstarrt in seiner Haltung. Das linke Auge weitet sich zu einem dumpfen Glotzen. Beinahe erweckt es den Eindruck, als wollte es aus seiner Behausung herausfallen und zwischen eiligen Schritten hinfort rollen.

Irgendwie kam ihm die Frau seltsam vertraut vor. War es die Art, wie sie ihre langen Haare aufsteckte? Waren es die fließenden Bewegungen, mit denen sie an ihm vorbei zu gleiten schien? Was vermochte er in dem kurzen Moment von ihrem Gesicht erkannt haben? Und doch stieg es ihm zu Bewusstsein, dass er ihre sanften, wunderschönen Züge kannte. Er war sich sicher, dass ihre Augen die Farbe von tief braunen Bernstein hatten, die eine Wärme ausstrahlten, in der man sich verlieren kann. Dazu hätte er sie jedoch direkt anblicken müssen. Wie konnte er sich dessen so gewiss sein?

Noch bevor sein träger Verstand dem Rätsel auch nur im Ansatz auf die Spur kam, durchfährt ihn eine Woge der Erkenntnis, die in reiner Intuition wurzelt. In seinem tiefsten Inneren weitet sie sich aus, bis ihn eine wohlige Wärme ausfüllt. „MIRANELLA!“

Ein Kribbeln unbändiger Freude fegt über seine Arme, bis sämtliche Härchen, vor Erwartung zitternd, aufrecht stehen. Es fröstelt ihn.

Mit einer Gewandtheit, die eine vom Alter gezeichnete Chira mit einem müden, beinahe mitleidigen Kopfschütteln quittiert, dreht er sich auf seinen Absätzen um, gerät ins Straucheln und spurtet stolpernd hinter dieser Frau her.

Ajemias zwängt sich durch die Menge, die ihm zu allem Überfluss entgegen strömt.
Er erntet irritierte Blicke. Manch einer lässt eine bissige Bemerkung fallen. Doch die Wut der anderen schüttelt Ajemias mit einer hastig formulierten Entschuldigung oder einem beschwichtigenden Achselzucken ab.

Er strahlt vor Glück und Vorfreude.

Immer näher pirscht er sich an Miranella heran. Sein Denken hat die Lähmung überwunden. Fieberhaft malt er sich in seiner Phantasie aus, wie er ihr gegenüber treten soll. „Rufe ich ihr schon von fern zu?“ „Fliehe ich ihr entgegen und werfe mich ihr gleich in die Arme?“ „Ergreife ich sie einfach von hinten bei der Hand?“ „Oder lege ich ihr einen eiskalten Fisch hinein?“
Seine Ideen überschlugen sich.

Als er beinahe ihre Höhe erreicht, fällt er eine Entscheidung: Mühsam seinen bebenden Atem unterdrückend, prescht er vor und piekst ihr von beiden Seiten mit ausgestreckten Zeigefingern in die Taille. Wohlweislich ihre Reaktion vorausahnend, aus dem üppigen Schatz seiner in vergleichbaren Situationen gesammelten Erfahrungen zehrend, duckt er sich.
Ein hämisches Grinsen breitet sich von einem Ohr zum anderen aus.

[Miranella]
Die junge Frau kam gerade von dem Obststand zurück, an dem sie praktisch täglich ihre Mittagmahlzeit kaufte. Sie geht mit ihrer prallen Obsttüte auf den Brunnen zu, um dort auf seinem Rand sich an ihrem Essen zu laben, als sie der überaus gemeingefährliche Angriff ereilte. Gerade als sie ihre Tüte öffnet, um sich schon die erste Frucht auszusuchen in der sich ihre Zähne versenken würden, bekommt sie in die zwei einzigen Punkte an ihrem Körper, an denen sie kitzelig ist, zwei spitze Finger gestochen.
Mit einem lauten, hellen und völlig überraschten kurzen Schrei zuckt sie mit dem Armen zusammen und leider etwas nach oben. Der Inhalt der Tüte wird im hohen Bogen durch die Luft gewirbelt und landet auf allen möglichen und unmöglichen Orten. Miranella wirbelt völlig überfahren herum. "Ich habe Dir schon tausend mal gesagt, Du..." fährt es aus ihr mit einem Reflex heraus, als sie überhaupt gewahr wird, wer der einzige sein konnte, der es je geschafft hat sie zu kitzeln. Völlig fassungslos schaut sie ihn für einen Moment ungläubig an, als sie ihm plötzlich um den Hals fällt und ihn so fest umarmt, wie sie nur kann.
"Arjemias!" Sie versteckt ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, schnell noch die gerade feucht werdenden Wimpern versteckend. "Ajemias..." kommt es gedämpft aus der Richtung seines Halses. Zu mehr scheint die junge Goldschmiedegesellin im Augenblick nicht in der Lage zu sein. Das vergeudete Mittagessen schein völlig vergessen.


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Re: Ankunft in Esticha

Ajemias @, Thursday, 15. September 2005, 19:46 @ Ajemias und Miranella


Als Antwort auf: Ankunft in Esticha von Ajemias und Miranella am 15. September 2005 18:32:49:

[Miranella]
Die junge Frau kam gerade von dem Obststand zurück, an dem sie praktisch täglich ihre Mittagmahlzeit kaufte. Sie geht mit ihrer prallen Obsttüte auf den Brunnen zu, um dort auf seinem Rand sich an ihrem Essen zu laben, als sie der überaus gemeingefährliche Angriff ereilte. Gerade als sie ihre Tüte öffnet, um sich schon die erste Frucht auszusuchen in der sich ihre Zähne versenken würden, bekommt sie in die zwei einzigen Punkte an ihrem Körper, an denen sie kitzelig ist, zwei spitze Finger gestochen.
Mit einem lauten, hellen und völlig überraschten kurzen Schrei zuckt sie mit dem Armen zusammen und leider etwas nach oben. Der Inhalt der Tüte wird im hohen Bogen durch die Luft gewirbelt und landet auf allen möglichen und unmöglichen Orten. Miranella wirbelt völlig überfahren herum. "Ich habe Dir schon tausend mal gesagt, Du..." fährt es aus ihr mit einem Reflex heraus, als sie überhaupt gewahr wird, wer der einzige sein konnte, der es je geschafft hat sie zu kitzeln. Völlig fassungslos schaut sie ihn für einen Moment ungläubig an, als sie ihm plötzlich um den Hals fällt und ihn so fest umarmt, wie sie nur kann.
"Arjemias!" Sie versteckt ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, schnell noch die gerade feucht werdenden Wimpern versteckend. "Ajemias..." kommt es gedämpft aus der Richtung seines Halses. Zu mehr scheint die junge Goldschmiedegesellin im Augenblick nicht in der Lage zu sein. Das vergeudete Mittagessen schein völlig vergessen.

Miranellas heftige Reaktion trifft Ajemias wie der Blitz, als sie ihre schlanken Arme um seinen Hals schlingt.

Er spürt, wie ein kühle Nässe sein Hemd durchsickert. Verdutzt blick er an seiner Brust herab.
Erst jetzt erkennt er die Tränen in den Augen Miranellas. Betroffen, darum bemüht, die eigene Fassung zu wahren, erwidert er ihre Umarmung.

Über Ajemias bricht eine Woge der Stille herein. Er fühlt sich unfähig, einen Laut hervorzubringen, als legte sich eine Leere über seine Stimme, die keinen Laut trägt.
Die Rastlosigkeit der Zeit scheint in einem zähen Sirup zu erstarren und sich daraus wie Zucker abzusetzen, dabei träge zu Boden sinkend.

Ihm kommt es vor, als schwebten sie in einer Blase, abgeschirmt von den neugierigen, gaffenden Blicken der Passanten, die nun einen immer engeren Kreis um sie bilden. Ihn durchströmt eine Kraft, aus der er die feste Entschlossenheit schöpft, Miranella zu beschützen. „Nie mehr!“ Bei dem Gedanken beben seine Lippen. „Nie mehr werde ich davon laufen!“ Diese Worte verhallen unausgesprochen. In ihm reift der Wunsch zu einem Schwur heran: „Nie mehr lasse ich Dich im Stich!“.

Ajemias bemerkt nicht, wie sich seine Hände zu Fäusten ballen. Die Muskulatur seiner Arme wird starr, steif wie das Leder eines Harnischs. Schließlich löst er sich aus dieser Verkrampfung.

Er ergreift Miranella bei den Schultern und drückt sie ein wenig von sich, um ihr in die Augen sehen zu können. Offen lächelt er sie an. Erst jetzt findet er Worte, Miranella zu begrüßen: „Dich an diesem entfernten Ort zu finden, erfüllt mich mit einer solchen Freude. Wie habe ich Dich vermisst, mich danach gesehnt, Dich in die Arme zu schließen. Schon als ich heute Morgen Estichà betrat, fühlte ich, dass mich hier etwas Großartiges erwarten würde. Nur vermochte ich nicht zu erfassen, welch’ wunderbares Geschick dieser Tag für mich bereit hielt, dass uns die Götter nach dieser langen Zeit endlich wieder zusammen führen.“

Mit bebender Brust fasst Ajemias seinen Atem: „All mein Sehnen, mein Suchen, mein Hoffen sehe ich erfüllt in diesem Augenblick.“ Seine Augen glänzen und bringen das ganze Glück zum Strahlen, dass ihn bis zum letzten Winkel seines Wesens ausfüllt. Kopfschüttelnd fährt er fort: „Und ich stehe da und plapper’ wie aufgescheuchtes Federvieh, als wollte ich mich selbst unterhalten.“

Doch vergebens: Unaufhaltsam sprudeln die Fragen aus ihm hervor: „Wie ergeht es Dir?“ „Wann kamst Du an diesen Ort?“ „Hast Du endlich einen Goldschmied gefunden, der Dich um Deiner Talente und Deiner Kunstfertigkeit wegen würdigt und fördert?“

Kurzzeitig verengen sich seine Augen. Kaum merklich lodert ein Blitzen in ihnen auf: „Er behandelt Dich doch gut?“


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Re: Ankunft in Esticha

Miranella @, Thursday, 15. September 2005, 21:05 @ Ajemias


Als Antwort auf: Re: Ankunft in Esticha von Ajemias am 15. September 2005 19:46:20:

Miranellas heftige Reaktion trifft Ajemias wie der Blitz, als sie ihre schlanken Arme um seinen Hals schlingt.
Er spürt, wie ein kühle Nässe sein Hemd durchsickert. Verdutzt blick er an seiner Brust herab.
Erst jetzt erkennt er die Tränen in den Augen Miranellas. Betroffen, darum bemüht, die eigene Fassung zu wahren, erwidert er ihre Umarmung.
Über Ajemias bricht eine Woge der Stille herein. Er fühlt sich unfähig, einen Laut hervorzubringen, als legte sich eine Leere über seine Stimme, die keinen Laut trägt.
Die Rastlosigkeit der Zeit scheint in einem zähen Sirup zu erstarren und sich daraus wie Zucker abzusetzen, dabei träge zu Boden sinkend.

Ihm kommt es vor, als schwebten sie in einer Blase, abgeschirmt von den neugierigen, gaffenden Blicken der Passanten, die nun einen immer engeren Kreis um sie bilden. Ihn durchströmt eine Kraft, aus der er die feste Entschlossenheit schöpft, Miranella zu beschützen. „Nie mehr!“ Bei dem Gedanken beben seine Lippen. „Nie mehr werde ich davon laufen!“ Diese Worte verhallen unausgesprochen. In ihm reift der Wunsch zu einem Schwur heran: „Nie mehr lasse ich Dich im Stich!“.
Ajemias bemerkt nicht, wie sich seine Hände zu Fäusten ballen. Die Muskulatur seiner Arme wird starr, steif wie das Leder eines Harnischs. Schließlich löst er sich aus dieser Verkrampfung.
Er ergreift Miranella bei den Schultern und drückt sie ein wenig von sich, um ihr in die Augen sehen zu können. Offen lächelt er sie an. Erst jetzt findet er Worte, Miranella zu begrüßen: „Dich an diesem entfernten Ort zu finden, erfüllt mich mit einer solchen Freude. Wie habe ich Dich vermisst, mich danach gesehnt, Dich in die Arme zu schließen. Schon als ich heute Morgen Estichà betrat, fühlte ich, dass mich hier etwas Großartiges erwarten würde. Nur vermochte ich nicht zu erfassen, welch’ wunderbares Geschick dieser Tag für mich bereit hielt, dass uns die Götter nach dieser langen Zeit endlich wieder zusammen führen.“
Mit bebender Brust fasst Ajemias seinen Atem: „All mein Sehnen, mein Suchen, mein Hoffen sehe ich erfüllt in diesem Augenblick.“ Seine Augen glänzen und bringen das ganze Glück zum Strahlen, dass ihn bis zum letzten Winkel seines Wesens ausfüllt. Kopfschüttelnd fährt er fort: „Und ich stehe da und plapper’ wie aufgescheuchtes Federvieh, als wollte ich mich selbst unterhalten.“
Doch vergebens: Unaufhaltsam sprudeln die Fragen aus ihm hervor: „Wie ergeht es Dir?“ „Wann kamst Du an diesen Ort?“ „Hast Du endlich einen Goldschmied gefunden, der Dich um Deiner Talente und Deiner Kunstfertigkeit wegen würdigt und fördert?“
Kurzzeitig verengen sich seine Augen. Kaum merklich lodert ein Blitzen in ihnen auf: „Er behandelt Dich doch gut?“

Miranella braucht erst ein paar Momente, um sich wieder fassen zu können und ihre Stimme wieder zu finden. Mit dem Handballen wischst sie sich den größten Teil der Tränen aus ihren Augen. Durch die feucht verklebten Wimpern hindurch schafft sie aber dennoch dem jungen Mann sich gegenüber ein glückliches Lächeln zu schenken. Ihre schlanke Hand erhebt sich zu seinem Gesicht und legt sich sanft auf seine Wange. Der Daumen scheint minimal seine Haut zu streicheln.
"Es geht mir sehr gut." sagt sie leise und sehr heiser. Sie muss sich räuspern, um wieder ein wenig von ihrer Stimme zurück zu gewinnen. "Mein Meister ist sehr geduldig und sehr zuvorkommend." beruhigt sie ihn gleich zu Anfang.
Dann stiehlt sich ein ein wenig spitzbübisches Lächeln um ihre Lippen. "Und wie erging es Dir? Färbst Du Gästen immer noch die Seidenunterwäsche so, dass sie die Farbe auf die Haut abgibt?"


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Re: Ankunft in Esticha

Ajemias @, Friday, 16. September 2005, 00:54 @ Miranella


Als Antwort auf: Re: Ankunft in Esticha von Miranella am 15. September 2005 21:05:09:

Miranella braucht erst ein paar Momente, um sich wieder fassen zu können und ihre Stimme wieder zu finden. Mit dem Handballen wischst sie sich den größten Teil der Tränen aus ihren Augen. Durch die feucht verklebten Wimpern hindurch schafft sie aber dennoch dem jungen Mann sich gegenüber ein glückliches Lächeln zu schenken. Ihre schlanke Hand erhebt sich zu seinem Gesicht und legt sich sanft auf seine Wange. Der Daumen scheint minimal seine Haut zu streicheln.
"Es geht mir sehr gut." sagt sie leise und sehr heiser. Sie muss sich räuspern, um wieder ein wenig von ihrer Stimme zurück zu gewinnen. "Mein Meister ist sehr geduldig und sehr zuvorkommend." beruhigt sie ihn gleich zu Anfang.
Dann stiehlt sich ein ein wenig spitzbübisches Lächeln um ihre Lippen. "Und wie erging es Dir? Färbst Du Gästen immer noch die Seidenunterwäsche so, dass sie die Farbe auf die Haut abgibt?"

In Ajemias Augen zeichnet sich ein stummes Lachen ab.

Nach einem Moment bricht es schallend aus ihm heraus: „Weißt Du noch, wie mein Meister zürnte: > AJEMIAS <. Sein Wutschrei füllte die ganze Färberei aus. Alle standen sie da, betäubt von diesem Lärm. Und wie er prustend und schnaubend unaufhörlich zu sich selbst sprach. > Dieser unverschämten Mistkröte drehe ich den Hals um! <“

Halb erstickt, Tränen treten ihm vor Anstrengung und Luftnot aus den Augenwinkeln, fährt Ajemias fort: „> Wo steckt nur dieser Wurm, dass ich ihn zerquetschen kann?< > AJEMIAS!<“

Sein Lächeln zuckt vor beißendem Spott: „Mein Meister wusste einfach nicht die phantastischen Eigenschaften dieser Farbe zu schätzen. So viele Stunden brachte ich mit Probieren und Mischen zu. Bis ich es hinbekam, dass sich die Farbe vom Stoff löste und in die Haut drang. Da half auch beharrliches Schrubben nichts mehr. Weder Seife und Salbe, noch Tinktur und Kräuter vermochten den frisch erworbenen, farbigen Teint aus der Haut zu lösen. Es dauerte schon einige Zeit, bis die Farbe zusammen mit der Haut allmählich abpellte.“

In seine Bemerkung stiehlt sich eine Spitze, die seine Abscheu kaum verhehlen kann: „Schlangenbrut! Ständig wechselten sie ihre Gewänder, legten sie ab, bevor sie von ihrem überquellenden Fett bersteten.
Ihre Haut wabbelte wie das Weiß von Eiern, das sich dem Blick darbietet, sobald man das Ei in heißes Wasser getaucht und danach von der Schale befreit hatte. Allein die Vorstellung, dass sich einzelne Härchen aus der bleichen Oberfläche kräuseln, ...“ Ajemias bricht angewidert ab.

„Sie haben es nicht anders verdient, diese Bastarde. Sollen sie sich doch von dem Juckreiz die Haut wund und blutig kratzen!“ Es versagt ihm die Stimme. Leise zischend, getragen von einem unterschwelligen Hass, bringt er hervor: „Wie konnten sie ... ?“

Einen kurzen Moment ringt er mit seiner Fassung. Schatten von ohnmächtiger Wut und Selbstvorwürfen über sein Versagen huschen über sein Gesicht. Es kostet ihn sichtlich viel Mühe, sich wieder zu fassen.

In einem sanften Ton, in dem eine Spur von Erschöpfung mitklingt, wendet er sich wieder Miranella zu: „Aber das liegt nun alles hinter uns!“ Zärtlich streichelt er ihre Arme.


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Re: Ankunft in Esticha

Miranella @, Friday, 16. September 2005, 01:07 @ Ajemias


Als Antwort auf: Re: Ankunft in Esticha von Ajemias am 16. September 2005 00:54:22:

In Ajemias Augen zeichnet sich ein stummes Lachen ab.
Nach einem Moment bricht es schallend aus ihm heraus: „Weißt Du noch, wie mein Meister zürnte: > AJEMIAS <. Sein Wutschrei füllte die ganze Färberei aus. Alle standen sie da, betäubt von diesem Lärm. Und wie er prustend und schnaubend unaufhörlich zu sich selbst sprach. > Dieser unverschämten Mistkröte drehe ich den Hals um! <“
Halb erstickt, Tränen treten ihm vor Anstrengung und Luftnot aus den Augenwinkeln, fährt Ajemias fort: „> Wo steckt nur dieser Wurm, dass ich ihn zerquetschen kann?< > AJEMIAS!<“
Sein Lächeln zuckt vor beißendem Spott: „Mein Meister wusste einfach nicht die phantastischen Eigenschaften dieser Farbe zu schätzen. So viele Stunden brachte ich mit Probieren und Mischen zu. Bis ich es hinbekam, dass sich die Farbe vom Stoff löste und in die Haut drang. Da half auch beharrliches Schrubben nichts mehr. Weder Seife und Salbe, noch Tinktur und Kräuter vermochten den frisch erworbenen, farbigen Teint aus der Haut zu lösen. Es dauerte schon einige Zeit, bis die Farbe zusammen mit der Haut allmählich abpellte.“
In seine Bemerkung stiehlt sich eine Spitze, die seine Abscheu kaum verhehlen kann: „Schlangenbrut! Ständig wechselten sie ihre Gewänder, legten sie ab, bevor sie von ihrem überquellenden Fett bersteten.
Ihre Haut wabbelte wie das Weiß von Eiern, das sich dem Blick darbietet, sobald man das Ei in heißes Wasser getaucht und danach von der Schale befreit hatte. Allein die Vorstellung, dass sich einzelne Härchen aus der bleichen Oberfläche kräuseln, ...“ Ajemias bricht angewidert ab.
„Sie haben es nicht anders verdient, diese Bastarde. Sollen sie sich doch von dem Juckreiz die Haut wund und blutig kratzen!“ Es versagt ihm die Stimme. Leise zischend, getragen von einem unterschwelligen Hass, bringt er hervor: „Wie konnten sie ... ?“
Einen kurzen Moment ringt er mit seiner Fassung. Schatten von ohnmächtiger Wut und Selbstvorwürfen über sein Versagen huschen über sein Gesicht. Es kostet ihn sichtlich viel Mühe, sich wieder zu fassen.
In einem sanften Ton, in dem eine Spur von Erschöpfung mitklingt, wendet er sich wieder Miranella zu: „Aber das liegt nun alles hinter uns!“ Zärtlich streichelt er ihre Arme.

Die junge Frau in seiner Umarmung schließt langsam ihre Augen. "Ja das liegt hinter uns." sagt sie mit ihrer sanften und weichen Stimme. Die Lider gehe wieder auf und sie sieht ihn voller Tatendrang an. "Und noch viel mehr vor uns." Sie lächelt ihn wieder an. Ihr Augen scheinen dabei zu leuchten und ihre Gesicht zu erstrahlen. "Komm.. Du bekommst erst ein Mittag und dann zeige ich Dir die Stadt... Was hällst du davon?" fragt sie fast schon zärtlich mit einem glüklichem Lächeln.


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Re: Ankunft in Esticha

Ajemias @, Friday, 16. September 2005, 01:17 @ Miranella


Als Antwort auf: Re: Ankunft in Esticha von Miranella am 16. September 2005 01:07:21:

Die junge Frau in seiner Umarmung schließt langsam ihre Augen. "Ja das liegt hinter uns." sagt sie mit ihrer sanften und weichen Stimme. Die Lider gehe wieder auf und sie sieht ihn voller Tatendrang an. "Und noch viel mehr vor uns." Sie lächelt ihn wieder an. Ihr Augen scheinen dabei zu leuchten und ihre Gesicht zu erstrahlen. "Komm.. Du bekommst erst ein Mittag und dann zeige ich Dir die Stadt... Was hällst du davon?" fragt sie fast schon zärtlich mit einem glüklichem Lächeln.

Ein verdächtiges Knurren aus der Magengegend kommt einer Antwort zuvor.
Seine linke Augenbraue zieht sich ein Stück hinauf. Lächelnd nickt er: „Das ist das beste Ansinnen, dass ich seit Tagen vernahm.“

Ein schwärmerischer, genießender Ausdruck legt sich in seinen Blick: „Es wird aber auch Zeit! Wie konntest Du mir nur so lange meine Leib- und Magen- ... pampe ... vorenthalten? Mir fehlt Deine ... Küche ... sehr! “

Seine Zunge klebt ihm zwar etwas bleiern am Gaumen. Das Grinsen lässt jedoch darauf schließen, dass Ajemias es aufrichtig meint.

„Du hast recht! Geh’n wir zu Dir! Das wird ein Festmahl, deftig und schwer. So schlemmt es sich am besten: in bewährter Familientradition.“

Ajemias hakt sich bei Miranella ein und beginnt, sie fort zu führen. „Wohin geht’s?“


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Re: Ankunft in Esticha

Miranella @, Friday, 16. September 2005, 10:58 @ Ajemias


Als Antwort auf: Re: Ankunft in Esticha von Ajemias am 16. September 2005 01:17:04:

Ein verdächtiges Knurren aus der Magengegend kommt einer Antwort zuvor.
Seine linke Augenbraue zieht sich ein Stück hinauf. Lächelnd nickt er: „Das ist das beste Ansinnen, dass ich seit Tagen vernahm.“
Ein schwärmerischer, genießender Ausdruck legt sich in seinen Blick: „Es wird aber auch Zeit! Wie konntest Du mir nur so lange meine Leib- und Magen- ... pampe ... vorenthalten? Mir fehlt Deine ... Küche ... sehr! “
Seine Zunge klebt ihm zwar etwas bleiern am Gaumen. Das Grinsen lässt jedoch darauf schließen, dass Ajemias es aufrichtig meint.
„Du hast recht! Geh’n wir zu Dir! Das wird ein Festmahl, deftig und schwer. So schlemmt es sich am besten: in bewährter Familientradition.“
Ajemias hakt sich bei Miranella ein und beginnt, sie fort zu führen. „Wohin geht’s?“

Mira ist garnicht so begeistert, als ihre Kochkünste angesprochen werden. Ihr Gesicht verzeiht sich ein wenig, als sie weggeführt wird. "Pampe.." sagt sie langsam und gedehnt.
"Jemi... ich kenne da etwas besseres... und zur Feier des Tages, ist es genau richtig." Sie zieht ihn zielstrebig in eine bestimmte Richtung. "'Der lange Graben' ist eine sehr gute Schenke. Ich lade Dich zur Pitcha ein. Weisst du schon, was das ist?" Mit einem recht zügigen Schritt und angeregt plaudernd entfernen sich beide vom Markt.


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