Besuch in der Stadt
Der Tag ist noch jung doch die meisten Bauern und Händler sind sicher schon auf der Oststraße unterwegs um ihre Waren auf dem Markt in Esticha feilzubieten. Das Feldlager der Armee der Allianz liegt da wie jeden Morgen, ein wenn schon nicht lieb gewonnener so doch durchaus gewohnter Anblick. Die Fackeln rund um das Lager sind verlöscht worden, eben sind wieder die Wachen gewechselt worden und man könnte durchaus meinen, alles liefe auf einen Tag wie jeden anderen hinaus.
Allein bei den Tierpferchen sind offensichtlich andere Dinge im Gange als sonst. Vielerlei Leute sind hier zu beobachten, allesamt Angehörige der Armee und auch die Tierpfleger sind anscheinend früher auf den Beinen als sonst. Neun Karkech und drei Teccrakha sind gesattelt worden, mit leichten Sätteln und ohne die Last zusätzlichen Gepäcks. Von der Oststraße aus kann man sehen, dass nun aufgesessen wird und sich der Zug langsam in Bewegung setzt, begleitet von einigen Soldaten zu Fuß. Man hat keine Eile, folgt dem Weg der Patrouillen und nähert sich so dem Osttor Estichas.
Die sieben Mann zu Fuß bieten in ihren Kampfmonturen, den auffälligen Helmen und den am Waffengurt baumelnden Asnivalas den gewohnten Anblick der Leibgarde des Cherjas. Sieben weitere sitzen auf Karkech, ebenso gerüstet und behelmt. Doch diese Chira, stattlich und durchaus geeignet, Blicke auf sich zu ziehen, sind unbewaffnet. Ihnen voraus, ebenfalls auf Karkech, reiten zwei Priesterinnen. Eine höhere Angehörige des Ordens der Endrakha und der Mehdora. Beide tragen, je rechts und links an ihrem Waffengurt, Asnicharas. Die Endrakhapriesterin hat zusätzlich eine Asnivala auf den Rücken geschnallt.
Kaum einen Schritt vor diesen gehen die drei Teccrakha, leicht versetzt, so dass es ein leichtes ist, die Karkech auf eine Höhe mit ihnen zu bringen. Rechts und links sind die beiden Chira zu erkennen, die Cahiviale des Herrn Lor Ash. Er selbst reitet wohl in ihrer Mitte, wenn er auch nicht zu erkennen ist. Der 2 Vat große Mann trägt eine recht prunkvolle schwarze Rüstung aus Leder und mattiertem Stahl, die hier und da mit goldenen und silbernen Verzierungen besetzt ist. Auf dem Kopf trägt er einen Helm, der in seiner Form dem Kopf einer Chira nachempfunden ist. Auch dieser weist einige Verzierungen auf, vor allem in der Nähe des schmalen Sehschlitzes, der einzigen Öffnung dieser Kopfbedeckung. Den Umhang aus schwerem Stoff ziert stolz das Emblem seiner Chestara, die Wüstenschlange mit den sieben seegrünen Augen, die in alle Richtungen der Röhre blicken. Seine Erscheinung gemahnt an einen offiziellen Besuch, vielleicht enthüllt sich hier das Ziel der diplomatischen MIssion, von der schon so lange gemunkelt wurde.
Die Bewaffneten Leibgardisten zu Fuß machen ein ganzes Stück vor den Toren Halt. Im langsamen Schritt werden die zwölf Tiere weiter in Richtung des Osttores gelenkt, bis sie kurz vor den Torwachen zum Stehen kommen. Eine der Cahiviale richtet das Wort an eine der Torwachen. "Der Herr Lor Ash und seine Begleitung auf dem Weg zum Kriegshafen. Könnt ihr uns eine Eskorte stellen?"
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