Auf der Turmspitze des Endrakhaklosters
Selten sieht man eine Regung dort oben, jedenfalls keine, die die Augen der Passanten dort hinauf lenkt, über 70 Vat in die Höhe. Ab und zu, vornehmlich des Nachts, sind von dort Geräusche zu hören, die die Bewohnter der umliegenden Straßen erschauern lassen. Grollende Rufe, gutturale Schreie von Raubtieren, die sich auf die Jagd begeben, das ledrige Schlagen von Flügeln, die schwere Körper in die Höhe stemmen und elegant auf Sanikas' Atem tragen.
Nein, man bekommt sie nicht oft zu Gesicht, die Vro'Ajian, Endrakhas heiligen Donner, und wenig ist über die mächtigen Flugechsen bekannt...
Und nun erscheint eine dort oben, im morgendlichen Strahlen des Delvanringes tritt sie aus den weit geöffneten Toren hinaus auf die Plattform davor. Ein weithin hallender, stolzer Ruf tut ihre Anwesenheit kund, als wolle sie Sorge dafür tragen, daß die Röhre von ihrem Flug erfährt. Erzgrüne Schuppen funkeln und leuchten im Sonnenlicht, und wohlig entfaltet sie die mächtigen Schwingen, streckt sich noch einmal wie eine Chara. Der langen Hals wölbt sich, der sehnige Schwanz mit der hornigen, kugelförmigen Verdickung am Ende peitscht kurz die Luft, dann ruft die schwarzgekleidete Reiterin, die sich winzig auf ihr ausmacht, sie zur Ordnung.
Und dann stößt die Echse sich ab, schwingt sich mit donnerndem Flügelschlag noch höher hinauf und wird von ihrer Reiterin in Richtung Yedeas gelenkt...