Bunt. Das ist das erste, was einem durch den Kopf geht, wenn man sich diese eine Chirà betrachtet. Bei manch einem vielleicht sogar das Wörtchen Verrückt denken. Doch wird er es sicherlich nicht wagen, dies zuzugeben. Besonders ihr gegenüber nicht. Auch wenn es nur im positiven Sinne gemeint ist. Dabei liegt das nicht an ihrer luftigen und spärlichen Kleidung, sondern an dem, was sie verhüllen sollten. Ihr Fell ist bunt eingefärbt. Hier und da wurden ihr einige Muster ins Fell rasiert. Und all das ohne eine erkennbare Symmetrie. Die Kleidung selbst, die sie an diesem Tag trägt, sieht aber auch nicht nach dem aus, was ein normales Wesen tragen würde. Der knielange Rock und das Oberteil, das sie trägt, wirkt total zerrissen und scheint hier und da nur durch einzelne bunte Fäden locker zusammen gehalten zu werden. Um ihren Hals trägt sie die seltsam anmutenden Amulette ihrer Göttin.

Munter streift sie durch die auf dem Unteren Markt befindliche Menge an Bürgern und Nicht-Bürgern. Im Vorbeigehen schaut sie sich die Waren der umliegenden Stände an, wohlwissend, dass sie dabei nicht sehr auf ihre Umgebung achten muss. Die meisten schlagen einen großen Bogen um sie. Nicht verwunderlich. Doch handelt sich aber nicht um Ablehnung, Verwunderung, Furcht oder gar Spott, was die Leute dazu veranlasst. Viel mehr ist in ihren Mimiken Ehrfurcht und Respekt zu entnehmen.

Die Chirà scheint nichts Bestimmtes zu suchen, jedoch vieles anschauen und einfach mal in einer Art kindlicher Neugierde in die Pfoten nehmen zu wollen, nur um es dann wieder zurück auf den Stand zu legen. So zieht sie ihre Kreise quer über den Markt, als würde sie nichts lieber tun, als das, was sie gerade tut.