Der Tag folgt der Nacht...
Das Anfangsspektakel des begonnenen Festes hat kaum Spuren in der Stadt hinterlassen. Die Wege sind ein wenig abgetretener. Hier und dort findet man ein paar Rußspuren mehr, aber sonst ist nichts zu sehen.
Der erste Gottesdienst zur Huldigung Vesanas wurde begangen, doch es werden noch viele Rituale folgen.
An diesem Morgen platzt der festlich geschmückte Marktplatz vor Leben. Stände mit besonderen Leckereeien ziehen die, die es sich leisten können an.
Die Ärmeren erfreuen sich an dem was ihnen die zahlreichen Gaukler bieten, die besonders zu diesem Feste in die größeren Städte ziehen um dort Vesana mit ihren Darbietungen zu erfreuen und gleichermaßen ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Was es da nicht alles zu sehen gibt. Feuerspucker, schöne, wilde Tänzerinnen, Trickspieler und vieles mehr.
Ein jeder Bürger passt in diesen Tagen hoffentlich besonders gut auf seine Dublonenbeutel auf, denn gerade jetzt sind Diebe und anderes Gesindel im Gedränges des Marktes besonders am Werk, als gelte es Vesana die größte Beute zu opfern.
Doch auch die düsterere Seite wird nicht fehlen und so zieht durch dieses Gedrängel eine Gruppe von völlig Verhüllten. Unter ihren Tüchern die sie bis zu den Augen verbergen, tragen sie noch Masken. Seltsame Zeichen zeigen sich auf ihren schwarzen Mänteln und Roben. Dies sind die Männer und Frauen der Geisterbeschwörungen. Sie sollen das Volk nicht vergessen lassen, dass die Götter Verehrung bedarfen und dass derjenige der es nicht tut, eines Tages vor den Reichen der Götter abgewiesen werden wird.
Unheimliche Worte murmelnd ziehen sie durch die Straßen und wer in diese leblosen Maskengesichter blickt, überlegt es sich vielleicht zweimal ob er diese Dublone der Völlerei oder der Göttin widmet.
Die Nacht des blauen Mondes soll erfreuen, doch auch erinnern und wer stets nur die Freuden sucht, wird die Erfüllung und auch die Aufmerksamkeit der Götter nicht finden. Dies ist die Lehre die sie verkünden ohne ein klares Wort zu sagen. Dies ist die Mahnung.
Oft strecken diese Leute ihre Hände aus und berühren Feiernde und Vorüberziehende, die sie meiden oder ihnen ängstlich entgegenblicken. Doch sind auch sie nur ein kleiner Teil dieses großen Festes, welches gefeiert wird und so ist der schauderliche Moment der Schnabelviechhaut im Nacken vergessen, wenn man sich der nächsten schönen Tänzerin oder dem nächsten guten Mahl zuwendet.
Aber nicht jeder vergisst...
Der Traumlichttempel - Ehret die Göttin und sie wird euch erhören!
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