In den Tagen des Fests des Lebens begann das, was heute früh unter den staunenden Gesichtern vieler Bewohner der Stadt zu einem wohlwollenden Morgengruss erwacht. An der äussersten Spitze des Oberstadtfelsens, noch südlich des Badehauses.

"Evoja eyja."

Die Seuche wütete monatelang in den jungen Stunden dieses zweihundertsiebenundzwanzigesten Sturmjahres nach dem Bündnis mit der grossen und glorreichen Allianz. Als Mahnung, Schutz und Trost spendet der grosse Tempel der Mra-Aggar zu Ashrabad eine riesige Statue ihrer Göttin. Die Göttinentempel Eluriens haben in den letzten Monaten regen Zulauf durch neue Gläubige, welche das Unglück überlebten, erhalten. Allen voran der Mehdoratempel der besonders an der Linderung der Seuche, ja gar an deren Heilung verantwortlich war, bemerkten spürbar die Grosszügigkeit der Dankbaren Bürgerschaft.

Sie und die Halle des Wahren Glaubens zu Ashrabad stehen hinter der Errichtung gigantischen zwanzig Vat hohen Mra-Aggarbüste, die sich heute Morgen von Flaschenzügen und gewagten Krankonstruktionen auf den äussersten Klippen des Oberstadtfelsens wie der Nachtvogel mit ausgebreiteten Schwingen in die Lüfte heben will. Der vier Vat hohe Sockel auf dem SIE kniet entspricht der Basis einer Pyramide, wie sie häufig in der grossen Allianz und auch bei Ashrabadschen Tempelschreinen zu finden ist.

Ja! Fürwahr ein seliger Anblick. Mra-Aggars Antlitz erstrahlt in der Gestalt einer Menschenfrau - das Federkleid Mehdoras tragend - welche ihre Arme weit schützend über die Stadt ausgebreitet hält. Den Blick gen Süden gerichtet, dorthin, wo sich Deruorjuyana - die Zwillingsstadt, befindet.

Das blinkende Metall das ihren Körper überzieht glüht in der Morgensonne in hellem Rot und Grau. Kupfer und Eisen verbinden sich in Vollendung, getrieben von Hand eines wahren metalurgischen Grossmeisters, zu ebenmässiger Schönheit und Güte.

Kein Zweifel. "Evoja eyja." - "Sie ist."

Fama sagt, die oberste Hohepriesterin Mra-Aggars selbst oder eine ihrer "Stimmen" solle aus dem heiligsten Tempel des wahren Glaubens aufgebrochen sein, um dieses Menschenwerk mit einer Weihe zu erfüllen.

Der Beginn