Der 9. Seuchentag hat gerade begonnen, das Delvansfeuer ist erst vor einigen Minuten aufgegangen und nur wenige Vögel lassen sich von Sanikas Atem durch die Lüfte tragen. Ein grossteil der Bürger ruht noch im Bett, gezeichnet von der Seuche trauen sich viele nicht auf die Straße. Doch trotzdem erschallen bereits die ersten Hammerschläge im Handwerkerviertel und einige wenige Fischerboote haben bereits den Hafen verlassen.
Allerdings ist es lauter als sonst um diese Uhrzeit am Hafen, leise Hammerschläge und gerufene Befehle erschallen von dort. Je näher man an den Kriegshafen kommt, umso lauter wird es. Schon bald hat der Beobachter die Bethalle des Vanor erreicht und entdeckt das auf dem freien Platz neben der Bethalle, genau vor der fast fertig gestellten Mission der Gesandten der See einige Vanorpriester, Novizen und Laien am werkeln sind. Einige halbfertige Tische und eine kleine Feuerstelle sind schon errichtet worden, fleißig und unter der Anleitung eines Priesters werden weitere Tische fertig gestellt, Kessel hergerollt und Feuerholz in die Feuerstellen gelegt.
Nur wenige Stunden nachdem das Delvansfeuer am Himmel erschienen ist hat sich die Kunde der Arbeiten bereits durch die ersten Gassen am Hafen getragen und einige wenige Schaulustige stehen bereits in der Hoffnung auf etwas zu essen vor den Tischen in der Schlange.
Etwa 45 Minuten bevor die Stunde des Vanor beginnt treffen zwei abgedeckte Wagen in Begleitung zweier bewaffneter und vermummter Priester an der kleinen Baustelle ein. Nun breitet sich das Gerücht in Windeseile aus, das an der Bethalle des Vanor eine Armenspeisung stattfinden wird und so verwundert es nicht, das immer mehr magere Gestalten am Hafen eintreffen und auf etwas zu essen warten.

Als die Stunde des Vanor endlich beginnt, schallt ein tiefer Gong über Esticha, das normale Signal für den Beginn der Stunde, allerdings wird der tiefe Gong des Tempels diesmal von mehreren hellen Klängen anderer Glocken begleitet, ein Zeichen das nur selten Verwendung findet, normalerweise nur an den Feiertagen der Vanori. So schauen die ersten Bewohner der Stadt verwundert in Richtung des Tempelareals, so als würden sie etwas besonderes erwarten.

Zur gleichen Zeit werden die Bittsteller und Pilgerer vom Tor des Vanor-Sanikas Areals vertrieben, denn der Platz wird gebraucht um das massive Holztor unter der Aufbietung der Kraft von 4 Sragon Männern zu öffnen.
Doch was erblickt der Schaulustige dort...normalerweise können von dieser Stunde an, bis zum Verlöschen des Delvanfeuers die Bittsteller zur Hohepriesterin, aber nun wird ein Zug von Vanorpriestern sichtbar, der sich langsam daran macht das Areal zu verlassen. Ein Priester führt den Zug an und in den Händen hält er ein mit langsam verbrennenden Algen gefülltes Gefäß, das er langsam vor sich hinschwenkt. Dieser Priester ist es auch, der das Wort als erster erhebt. Laut und mit fester, kräftiger Stimme ruft er die versammelte Menge und alle anderen Leute an.
„Bürger Estichas, ihr leidet unter dem Zorn der Götter! Ihr habt ihn euch selbst zugezogen, die Strafe der Allmächtigen! Doch sie haben euch in all ihrer Güte ein Zeichen gesandt, dass sie euch helfen werden, ja das noch nicht alles Vertrauen verloren gegangen ist. Doch noch immer habt ihr die Götter aus eurem Herzen verbannt und Platz für den kranken Geist der Ungläubigkeit gemacht. Dieser Geist schwächt euren Körper, rafft euch dahin und benebelt eure Sinne! Und nur jene können euch helfen, jene die ihr aus eurem Herzen verbannt habt. Die wahren Götter, gepriesen sein ihre Namen, können euch heilen. Zeigt ihnen das euer Glaube nicht verloren gegangen ist. Folgt uns und zeigt Demut vor den allmächtigen Göttern, preist den Namen Vanors und er wird den Einsichtigen unter euch Milde gewähren.“

Nachdem er geendet hat erheben sich die Stimmen der zahlreichen Vanorpriester und Novizen, ein vielstimmiger Choral erhebt sich über die Straßen Estichas.
"So spricht Vanor, ja so spricht Vanor, ist nicht mein Wort wie ein Sturm und wie ein Hammer der die Felsen zerschlägt? Kann ich nicht tun vielmehr als ihr bittet? Habe ich den Segen nicht herabgeschüttet und die Fenster des Himmels weit aufgetan? Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr und Gott der Wasser, Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Inmitten der Gemeinde"
"So spricht Vanor, ja so spricht Vanor, Bin ich es nicht der Schiffer lenkt und die Fallenden fängt? Kann ich nicht tun vielmehr als ihr denkt ? Hab ich euch nicht das Blut in euren Adern geschenkt ? Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr, bei dem nichts Unmöglich ist! Ich bin der Herr und Gott der Wasser, Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Herrlichkeit, Herrlichkeit sei Vanor Inmitten der Gemeinde"

Langsam schreitet der Zug voran und immer wieder abwechselnd hält der Priester seine Rede oder der Rest stimmt den Choral an. Ein Teil der Pilgerer und Bittsteller vom Tor des Vanortempels begleitet bereits die Priester und stimmt in den Choral ein.
Vom Tempeltor zeiht der Zug auf die Vocha Sutras, wo die Händler und Reisenden aus Yedea, Vobra und anderen Gebieten ihm mürrisch Platz machen und vorbeiziehen lassen.Über die Vocha Sutras geht es zum Unteren Markt wo der Zug kurz verharrt und die Stimme des Priesters laut über den Markt schallt und die Gläubigen und Ungläubigen der Stadt zu Rufen.
Danach geht es weiter über die Voche Bicclas hinab zum Hafen, immer wieder schallt der Ruf der Priester durch die Gassen. Der Zug endet dann, ca. eine ¾ Stunde nachdem er begonnen hatte vor der Bethalle, wo der Priester der das Wort an die Bewohner der Stadt richtete auf einen Tisch steigt und den Blick über die Versammelte Menge streifen lässt.