Estichà Unterer Markt

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Proklamation der Regentin

Offiziere der Stadtwache @, Saturday, 10. January 2004, 13:46

In allen Vierteln der Stadt, an Stellen, wo sich trotz der Seuche tagsüber viele Leute aufhalten oder wo sie von vielen in den Häusern gehört werden können, postieren sich Offiziere der Stadtwache. Um gut verstanden zu werden, tragen sie keinen Mundschutz, wie er von der Kommandatur angeordnet wurde - im Gegensatz zu den Soldaten, die sich um sie herum postieren und die Leute daran hindern, ihnen zu nahe zu kommen. Sie entrollen ein Pergament und beginnen mit kräftiger, weithin tragender Stimme folgendes vorzulesen:

"Folgende Worte richtet Jhiatara, die Regentin des Elurischen Reiches
an das Volk!

An Euch, die Ihr in Estichà lebt, an die Bürger der Stadt und an alle,
die des wahren Glaubens sind!
Eine Seuche wütet in unseren Mauern, bedroht das Leben derer, die uns
wichtig sind und jagt uns Furcht und Angst ein.
Lasst die Angst nicht Euch lähmen! Seht, nicht allein Estichà trifft
das Übel, sondern auch in Gilgat und in den Provinzen hat sie
zugeschlagen. Wie könnt Ihr sagen, Estichà solle vernichtet werden?
Seht hinauf zum Felsen, der von den Göttern in dieses Land gesetzt
wurde und seht die Türme und Mauern der Tempel, die unverrückt stehen
seit Jahrhunderten. Estichà wird nicht weichen, weil die Götter mit uns
sind. Seht, wie die Diener der Götter ihre Pforten geöffnet haben,
seht, wie sie die Hoffnung nicht aufgeben, denn sie wissen, dass
Estichà nicht untergehen wird.
Verbrennt die Seuche unsere Häuser? Plündert die Seuche unsere
Geschäfte? Nein, es sind jene, die blind sind, die nicht sehen, was sie
tun. Wie könnt ihr das verbrennen, was Eure eigenen Hände aufgebaut
haben? Was die Götter als Lohn für Eure Arbeit schenkten? Seht die an,
die dafür arbeiten, die Kranken zu versorgen und demütig auf die Herrin
Mehdora vertrauen, dieses Übel zu beenden und senkt Euer Haupt in Scham
ob dessen, was Ihr tut! Nicht durch die Seuche droht die Gefahr für die
Mauern und die Zukunft dieser Stadt, sondern durch Euch, die ihr statt
Demut und Dankbarkeit dafür, dass die Diener der Götter zu uns halten,
in Wahnsinn durch die Straßen eilt.
Wie könnt Ihr glauben, die inszenierten Zeichen, die in der Stadt
gefunden wurden, seien stärker als unsere von den Göttern behütete
Gemeinschaft, stärker als das, was uns verbindet? Geht nach Hause und
besinnt Euch dessen, was ihr aufgebaut habt, was ihr geschaffen habt,
was Euch in dieser Stadt etwas bedeutete. Ihr erhaltet Nahrung und
reines Wasser, die Priester sind an Eurer Seite und die Wachen gehen
durch die Straßen und sind auf den Mauern. Die Kranken werden versorgt
von den heilenden Händen Mehdoras.
Solange die Tempel auf dem Tempelberg stehen und solange wir unsere
Gemeinschaften erhalten, solange wird Estichà bestehen.
Ich bin ohne Zweifel!

Mögen die Götter mit uns sein.

Dies sind die Worte Jhiataras, der Regentin des Elurischen Reiches."

Dann rollen sie das Pergament zusammen und ziehen weiter zu einem anderen Ort, wo sich das ganze wiederholt - diesen ganzen Tag lang alle zwei Stunden und am folgenden Tag noch einmal am prominentesten Platz des Viertels zur Stunde des Delvan.


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