Estichà Unterer Markt

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Ein Gemetzel

Pestilenz @, Monday, 08. December 2003, 06:12

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich das Gerücht von einem Gemetzel vor dem Medhoratempel im Hafen und Armenviertel. Von Mund zu Mund gewinnt das Gerücht an Umfang, wie es so die Art von Gerüchten ist. Schließlich wird erzählt, das bewaffnete Schläger aus der Oberstadt die Armen vom Platz prügeln wollten und als man sich gewehrt habe, da seinen dutzende Delvanritter und Endrakhapriester über die Menge hergefallen und hätten ein Blutbad angerichtet. Der Platz sei mit Toten übersäht gewesen. Um den Wahrheitsgehalt zu unterstreichen werden immer wieder Blessuren vorgezeigt. Kaum jemand in den beiden Vierteln stellt das Gerücht in Frage. So war es ja schon immer gewesen. Kuschen und Dreck fressen oder eins über die Rübe. Der Zustrom der Kranken aus diesen Vierteln in die Hilfsspitäler kommt fast zum Erliegen. Lieber zu Hause abkratzen, als auf dem Straßenpflaster. Es sei ohnehin egal, bekommt man immer wieder zu hören, denn noch Keiner sei bis jetzt geheilt worden. Erbitterung macht sich breit.


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Aktion Sauberes Estichà

Die Elurische Armee @, Monday, 08. December 2003, 07:41 @ Pestilenz


Als Antwort auf: Ein Gemetzel von Pestilenz am 08. Dezember 2003 06:12:15:


Kurz nach dem Gemetzel erscheinen einige Soldaten vor dem Tempel, die die Ohnmächtigen hineintragen und dann mit stoischer Ruhe ihre Wassereimer und Wischmopps von einem Handkarren laden und das Blut aufwischen.


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In anderen Stadtteilen...

CHR-Verwaltung @, Monday, 08. December 2003, 11:47 @ Pestilenz


Als Antwort auf: Ein Gemetzel von Pestilenz am 08. Dezember 2003 06:12:15:

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich das Gerücht von einem Gemetzel vor dem Medhoratempel im Hafen und Armenviertel.

In anderen Stadtteilen, besonders in der Unterstadt und Sutragya sind die Reaktionen gemischter. Hier mag man an ein Gemetzel nicht so recht glauben, im Gegenteil, man strömt in die Tempel, um zu spenden. Über viele Türsparren wurden heilige Symbole gemalt, über der Südkuppe hängt der Duft von Räucherwerk und das erste verirrte Grüppchen von Geißlern zieht durch die Stadt und beschwört die Gnade der Götter.
Vor dem Vanorkloster hat sich eine Schlange gebildet, viele wollen zu den Priestern, mit ihren Kindern und kranken Verwandten um den Schutz Vanors zu erbitten oder Opfer darzubringen.
Der Glaube an die Götter und ihre Priester bleibt unerschütterlich in diesen Stadtteilen, Gerüchte hin oder her.
Nur wenige Städte Mradoshans haben die Ehre, Tempel aller 16 großen Gottheiten in ihren Mauern zu vereinen. Manche mögen bekannter sein so wie die Hallen des Delvan, der Vesana, der Jhoulana oder der Mehdora und manche kaum bekannt wie die Gemeinschaft der Sanikasbrüder, der kleine Tempel des Chiskel oder gar verborgen wie der geheime Tempel des Jhoran.
Doch es gibt sie alle in dieser Stadt, die als eine trutzige Festung wider dem altkultischen Vorovis, dem kaum als fromm zu bezeichnenden Men-Achor und dem ketzerischen Yedea an den Gestaden des Meeres fest in der Hand des Neuen Kultes ist.
Doch mehr als die Priester von der Stadt, profitiert die Stadt von den Priestern. Unterstützt von den großen Tempeln in der Allianz sind sie die Hauptträger dessen, was man Gemeinwesen und schlechthin Zivilisation nennt. Kaum jemand, der nicht einmal Heilung empfangen hat von den Priestern der Mehdora, kaum jemand, der nicht einmal Vesana seine geheimen Wünsche und Träume zugeflüstert hat. Und keiner, der nicht von einem Tempel, dem er sich verbunden fühlt, auf seinem letzten Weg begleitet wurde, genau so, wie die Geburt fast immer unter dem Schutz eines der Tempel steht. Ingesamt sind über 350 Priester in allen Tempeln zusammengenommen tagtäglich in der Stadt, auf ihren Straßen und Plätzen, mischen sich unter Händler und Krieger, Fischer und Bauern, Gardisten und Durchreisenden, sie sind Teil des täglichen Lebens, oft verheiratet mit Nichtpriestern oder Laienmitgliedern der Tempel, haben Kinder wie jeder andere auch und gehen abends mit Freunden und Bekannten in Tavernen und Gaststätten, um zu diskutieren, zu streiten, zu lachen oder Rat zu geben.
Für viele ist der Tempel eine Konstante in ihrem Leben, hier finden sie Rat und Hilfe, Trost und Stärke und wichtige Augenblicke im Leben, wie Geburt und Heirat wären undenkbar ohne die Diener der Götter. Sie sind der Schild der Stadt vor Dämonen und Geistern, Kultisten und irren Propheten, wie sie in früheren Zeiten ganze Landstriche ihren wahnsinnigen Plänen unterjochten und in Verblendung verheert zurückließen. Die Politik mag sich ändern, neue Herrscher mit neuen Plänen - doch die Tempel bleiben dieselben.
Und bei den Einheimischen - anders als bei den Einwanderern im Hafen - kann kein einfaches Gerücht und auch keine Seuche diese lebenslange Bindung auflösen, im Gegenteil - einige flüchten sich in Bigotterie.


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