Noch während des Nachmittags sind vereinzelt Kutschen wohlhabender Bürger durch die Stadttore gerollt, gefolgt von schwer beladenen Wagen. Offensichtlich ziehen diese Bewohner der Oberstadt in ihre Landhäuser im Umland Estichas. Nicht wenige grimmige Blicke folgen den Kutschen und einmal ertönt eine laute Stimme.
"Sieh an! Die Ratten verlassen das Schiff."
Die Verantwortlichen der Zeltstadt vor dem Osttor sind froh, als das Delvansfeuer erlischt und gnädig die Tatsache verhüllt, daß in der Zeltstadt kaum noch Platz für Kranke ist, obwohl man die Lagerstädten schon enger zusammen gerückt hat. Auch im Badehaus und der Tempelstadt ist der Zustrom der Kranken erst mit der Dunkelheit zum Erliegen gekommen. Die Tempel der Stadt sind voll mit Bürgern die auch noch zu dieser späten Stunde um den Schutz der Götter für ihre Angehörigen, ihre Stadt und ihrer selbst beten. Stadtwache und Gildengarden gehen auch diese Nacht wieder Streife und noch fällt es niemandem auf, daß hie und da auch schon Angehörige der Armee Wachdienst versehen. Ruhe liegt über der Stadt, doch es ist eine gespannte, ängstliche Ruhe.

[Seuche 2.Tag - Ende]