Traumschiff
Nun liegt ja seit langem das Schiff der Botschafterin von Ashrabad, der hübschen Frau Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluú, die Galeere "Sotejhela ji Ashan'drar" stolz im Hafen der Stadt. Seine Schönheit preist jeden Tag ihre Exzellenz, der Erhabenen Reshala, Maneo Rehaba Shadad, Herrscherin der Blume am grossen Strom.
Die Bewohner der Stadt erinnern sich sicherlich auch noch, dass das Schiff ein baugleiches Schwesterschiff hat, welches vor einiger Zeit auch einmal in Esticha vor Anker lag. Offenbar ist es wieder so weit. Früh am Morgen war ein Segel auf dem Meer zu erkennen, dass schnell näher gekommen ist. Aus Richtung Süden hat sich die kleine, aber extrem aussergewöhnliche Galeere genähert und signalisiert jetzt der Hafenwache, dass es gerne einfahren würde.
Weit ausladend spannt sich das Hauptsegel, wie die feinen, zarten
Flügel eines Avebulas, in den Wind. Man könnte meinen, es bestünde aus
reiner Seide, schimmert es doch in der Morgensonne im gleißenden Licht. Die Bauart dieses Schiffes ist so ganz anders als man es hierzulande
kennt. Nicht mit den kriegerischen grobschlächtigen Galeeren Vorovis oder
den schweren Hochseeseglern mit ihren hohen Bordwänden aus Estichà zu
vergleichen. Die Segel der Galeere ragen vom Mast dreiecksförmig mit den
Spitzen zueinander links und rechts weit heraus, wie die Flügel eines
Schmetterlingsschiffs.
Diese Galeere jedoch hat ein viel aufwändigeres Flügelmuster. Anstatt der zwei Segel sind es vier am Hauptmast und einige kleinere Fogg- und Brass-Segel. Gestuft und einzeln schwenk- und weit auslegbar zeigt die Mastkostruktion und Takelage vollendete Schiffsbaukunst. Im Segeltuch eingearbeitete Holzverstärkungen spannen die Segel auch bei Windstille. Das lässt wohl darauf schliessen, dass die feinen, farbiggewebten Stoffe, die so in den Wind gehalten werden, mehr der Zier und Schönheit wegen dienlich sind, denn der Fortbewegung. Dazu hat die Galeere eine Ruderreihe mit 24 Rudern auf jeder Seite.
Das Schiff ist für seine geringe Größe ziemlich breit und liegt recht tief und flach im Wasser. Es handelt sich ganz fraglos um eines der schönsten und prunkvollsten Schiffe, das die Stadt in ihrer langen Geschichte jemals gesehen hat - sieht man eben vom fast baugleichen Schwetserschiff der Botschafterin ab, welches im stinkenden Hafenwasser vor sich hindümpelt.
Ein Meisterwerk der Handwerkskunst! Geschnitzte Ornamente ziehen sich vom Bug und einer kleinen Gallionsfigur aus über den ganzen Rumpf und umspielen gekonnt die Ruderreihen, gülden glänzen kleine Kuppeln auf Aufbauten und Relingen aus feinstem und edelstem Holz, das Steuerruder ist ebenso wie der eher nur stilisierte Rammsporn fein mit Metall beschlagen. Auch ansonsten stimmt einfach alles an diesem Schiffchen. Mannschaften in schönen Uniformen turnen behende in der Takelage umher, die Ruderer bewegen sich im Takt einer kleinen Trommel, die ein Sragonbootsmeister im Heck schlägt. Ein Dutzend ersichtlich kampferprobter
und schwerbewaffneter Mondrai-Chira-Wachen steht am Heck des Schiffes um
einen kleinen Baldachin vor dem Heckkastell herum. Darunter hat auf einer Art Thron eine offenbar recht edle Persönlichkeiten mit einem turmhohen
Hut Platz genommen. Man kann sie noch nicht so ganz erkennen, aber sie sieht aus.... wie kann das sein.... wie die Botschafterin höchstselbst. Aber die weilt doch in der stadt und ihr Schiff liegt auch noch da... HEXEREI?
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