Ein neuer Tag bricht in Esticha an und die Spiele gehen langsam aber sicher zu Ende. Auch wenn heute das Halbfinale und das Finale im Laufen ausgetragen werden und dies sicher einer der Höhepunkte der Spiele ist, kann man nicht umhin zu sehen, das bald die anderen Finale anstehen und dann auch schon die Spiele vorbei sind. Daher macht sich ein klein wenig missmutig Stimmung im Lager der Athleten, aber auch auf den Rängen bei den Zuschauern breit. Hätte man doch noch tage, wenn nicht sogar wochenlang sich an den Anblicken von schwitzenden Sportlern gewöhnen können.

Aber egal es ist wirklich egal, denn das Laufen steht heute im Vordergrund und spätestens als die Finalisten die Rennbahn zur Stunde des Chieskel betreten haben, hat man in der Stadt vergessen, dass die Spiele bald zu Ende sein werden. Denn immerhin treten nun die Besten der Besten im Laufen an. Schon gehen die vier Chira und die zwei Menschen an den Start. Unerwartet erfüllt mittlerweile ein Obergefreiter aus Gilgat, Semut Sorana, die Favoritenrollen. Nach dem überraschten Ausscheiden des Gilgater Stadtwachekommandanten, Dorean Montava, in der Vorrunde, konnte er schon das Halbfinale klar für sich entscheiden und geht nun als klarer bester Anwärter auf den ersten Platz ins Rennen.

Die Sportler machen sich auch schon fertig, doch was passiert da? Ein Mann tritt in die Arena. Er gehört nicht zu den Athleten, stellt sich aber dazu und äfft die Männer und Frauen nach. Er spannt seine Muskeln an, als würde er dazu gehören. Aber bei ihm sieht es mehr ulkig als professionell aus. Einige Zuschauer haben ihn schon erspäht und grinsen breit, einige Lachen sogar schon, als der Mann auf dem Platz sich in einer Verrenkung nach der anderen ergeht. Er blödelt noch ein wenig herum und wird sich vorsehen müssen, denn schon sind Wachleute im Anmarsch ihn aus dem Weg zu räumen.Doch er entwischt ihnen und es setzt eine wilde Verfolgungsjagd quer durch die Arena ein. Immer wieder gelingt es dem quirligen Kerl, den Wachmännern ein Schnippchen zu Schlagen und macht allerhand dummes Zeug. Er rennt vor einem Wachmann davor, während er Grimassen schneidet oder die Hacken bis an sein Gesäß schlägt.

Derweil wurde schon das Rennen gestartet und die Läufer sprinten los. Es ist wie es sein soll, die Chira vorne weg, die Menschen hinterher, wohlwissend, dass sie die Chira meist im hinteren Drittel der Bahn wieder einholen, da sie wesentlich ausdauernder sind. Doch das andere Spektakel sorgt auch für Aufsehen. Der Mann ist stehen geblieben und bewirft die Wachmänner mit kleinen Törtchen, die er einem fluchenden Bauchladenbesitzer abgenommen hat. Doch was macht er nun, er bleibt stehen und hält einem Wachmann die Hand hin. Will er sich ergeben? Es scheint so. Doch als der Wachmann die Hand ergreift, wirbelt der andere Mann herum und der Wachmann starrt dumm auf die Hand eines Holzarmes. Dies trägt natürlich dazu bei, dass das Publikum, dass eher diesem Geschehen verfolgt als dem Rennen, schreit vor lachen.

Im Rennen passiert das was vorgesehen war. Die beiden Menschen holen im letzten Drittel der Stecke auf und der Obergefreite kann sich sicher absetzen und souverän mit einigem Vorsprung das zweite Finale der Friedensspiele für sich entscheiden. Aber manch einer hat dieses glorreichen Sieg verpasst, denn zu sehr waren sie abgelenkt davon, dass der Mann mit den Wachleuten ein lustiges Katz und Maus Spiel beginnt. Und so geschieht es, dass man oftmals den einen oder anderen Banknachbarn fragen hört. „Sag mal wer hat da unten gerade gewonnen bei dem Finallauf? Ich habe nicht aufgepasst.“

1. Obergefreiter  Semut Sorana (GIL)
2. Esmalya Assichorr Ecian (ALL)
3. Larucha Yecanta Mondrijel (CHI)
4. Jhantinara Maclanell Ecirual (ASH)
5. Korporalin Ajeria Sasita Mondrirual (EST)
6. Fähnrich Feldtei (EST)