Warum die Estichàner gerade ihr unansehnlichstes Viertel dem Besucher, der das Osttor durchschreitet, präsentieren müssen, wird wohl keiner beantworten können. Fest steht jedenfalls, daß Nujuyana nicht den verwinkelten, verspielten Charme der anderen Stadtteile besitzt, sondern schlichte Nüchternheit ausstrahlt. Die Erdgeschosse der schmalen, tiefen Häuser sind aus groben Steinen gefügt, darauf erheben sich drei oder vier Stockwerke, die größtenteils aus Holz bestehen.
Lange Gassen prägen das Bild des Viertels, die oft nur einen leichten Bogen beschreibend gleich Zugang zu mehreren Dutzend schmaler Häuserfronten gewährt.

Schon lange wird über den recht beengeten Wohnraum in Nujuyana gespottet, da zahlreiche Wohnungen wirklich nur winzige Ausmaße haben. Die meisten Wohnstätten bestehen im Obergschoß nur aus einem einzigen Zimmer, die sich in den Häuserzeilen übereinander und nebeneinander reihen. Der Zugang zu ihnen erfolgt über den Innenhof eines Häuserblocks, in dessen Zentrum sich eine schmale Treppe befindet, die den oft winzigen Hof bereits fast ausfüllt. Am oberen Ende der Treppe findet sich eine kleine Plattform, auf der eine überdachte Feuerstelle liegt - die einzige Möglichkeit für eine warme Mahlzeit. Die gemeinsame Latrine hingegen ist unten im Hof zu finden.

Diese Bauweise zwingt die Bewohner zu einer gewissen Kooperation und oft funktioniert diese nicht, was nicht selten zu Streitereien führt. Die eher ärmliche Bevölkerung, die in Nujuyana lebt neigt - so sagt man - zu erhöhter Gewaltbereitschaft und Unehrlichkeit, denn hier ist die Kriminalität (sieht man von den wildesten Ecken des Hafens ab) am größten.

Bekannte Bauwerke wird man hier vergebens suchen, am interessantesten ist immer noch der Feyvà Lomovas (Platz der Legenden) der durch die Vocha Yuna Lasjema Ecian mit der Vocha Jenatas verbunden, den berühmten Brunnen der Legenden beherbergt. Allerlei Gesindel und Verbrecherpack treibt sich immer in der Gegend um den Platz und dem Brunnen herum.