Es ist Anfang Mivos...
Am dritten Mivos, dem letzten Tage des Fests des Lebens - höchster Feiertag des Mehdora-Kultes - schreitet am Abend eine Zeremonie durch die Vocha Jeritas. Angeführt von Standarten- und Fahnenträgern der "Allesgebärenden" in den Farben Violett und Purpur folgen Blumenmädchen exotischen Einschlags. Die ungekannte Schönheit Ashan'dras im Antlitz, streuen sie violette Blüten - insbesondere Lilien - auf den Weg den sie abschreiten. Einige tragen geflochtene Körbe mit Granatäpfeln vor sich her.
Die Symbole Mejina, Merlana, Medmala, Melnerga, Meyaka, Memajha und zuletzt Mereda - Herrin des Ackerbaus und allen Eßbarens - folgen. Wer kennt sie nicht, die Töchter Mhedoras, erfahren sie aufgrund der Reichhaltigkeit des Kults eine große und weitverbreitete Verehrung.
Begleitet werden die Töchter Mhedoras von Mra-Aggar, der Göttin alles Seins. Sie ist die Energie, die der Form Hostinos Sinn verleiht.
Noch hat Delvans Sonnensigel sich nicht zur Ruhe begeben, als hinter Sklaven, Musikanten einer massiven Sänfte aus schwerem, seltenem Meraunholz folgen. Die Sänfte - kunstvoll mit Schnitzereien und aufwändigen Einlegearbeiten höchster Meisterlichkeit verziert, welche herrliche Szenen aus Ashrabad, und das höfische Leben am grossen Strom darstellen - wird von Sechzehn, mit gegürteten Lenden erscheinende, Sragonsklaven getragen.
Ein Dutzend Chirakrieger der Mondrai-Kaste, geharnischt in prunkvollen, befetteten Lederrüstungen und mit exotischen, silberbeschlagenen Krummsäbeln an den Seiten, flankieren im Gleichschritt die Sänfte. Aus einem Guckloch blickt ein Paar madelförmiger Augen neugierig auf die Bewohner der Stadt.
So gemächlich, wie der große Strom die "Blume des Großen Stroms" selbst umfließt, nähert sich der Tross Maniyara - der Tempelstadt Mra-Aggars. Vor dem Tempel der Mhedora angekommen hält die Prozession und eine kleine Person entsteigt der Sänfte, während ihr ein Attagè seinen Arm geleitend anbietet. Während Blumen auf den Weg gestreut und die Recken ein Spalier zwischen Sänfte und Tor des Tempels bilden, senken die Fahnenträger ihre Banner als das mächtige Hauptportal des Tempels, in welchem sich ein Durchgang für Fussvolk befindet, mit Knarren und Ächzen öffnet.
Verschleiert wartet die, in leichte Seide der grünen Farben Ashrabads gekleidete, Knospe Ashan'drars - von welcher man hört, ihre Haut sei gänzlich weiß wie das Perlmutt der seltenen Vanora-Muschel und ihr Äusseres sei geprägt von einer ungekannten, exotischen Schönheit. Fern der Welt, wie man sie kennt.... sehr fern - auf das was nun geschieht.
...die Gärten sprießen
Als Antwort auf: Es ist Anfang Mivos... von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 26. Mai 2003 22:08:46:
Wie wunderbar fügen sich die Blüten, auf denen Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù ihre Füße setzt zum
Rest des Tempels und ihrem Weg durch die Tempelstadt der Mra-Aggar! Denn das, was als Tempelstadt der Mra-Aggar bezeichnet wird, wurde durch die pflegende Hand der Mehdorapriester in den letzten Jahren in einen üppig blühenden Garten verwandelt, ein Wirbel aus Farben und Düften, von geschickter Kunstfertigkeit so behutsam geformt, dass er wie eine verwunschene Wildnis wirkt, voller Einblicke in vor Leben überschäumende Winkel, zu denen Wege aus mit rührender Sorgfalt gelegten Steinen führen, voller Wildheit und scheinbarer Unordnung, so wie es Mra-Aggar, der unsteten Herrin, gefällt.
Das Portal, durch das die Gesandte das Areal betreten hat, ist nur der Durchgang
durch die Mauer, die als Ring die gesamte Tempelstadt umschließt. Innerhalb dieses Rings erstrecken sich überall diese weitläufigen Parks und so wie überall in ihm Wege, Bäche, kleine Seen und Pavillons verstreut liegen, so
sind auch die Gebäude der drei großen Tempel in ihm verteilt: die heiligen
Stätten der Mehdora, der Mra-Aggar und der Arivara. Und etwas abseits, schon
am Hang des Felsens erbaut, der Tempel der Jhoulana.
Hinter dem Portal ist ein kleiner gepflasteter Platz, von einer Reihe von
Säulen umstanden, zwischen denen sich das Leben in Form von in voller Blüte
stehenden Gravay-Büschen hervorzudrängen versucht. Zwischen einzelnen Säulen
sind schmale Pfade zu erkennen, die sich wie übermütige junge Hufe in alle
Richtungen davonzustürzen scheinen, so als könnten sie es kaum erwarten,
Besucher und Lustwandelnde hinaus in die Pracht der Gärten zu führen. Genau
gegenüber des Portals aber, in Richtung des Zentrums des Areals zielend,
verläuft ein breiter, ebenso von Säulen umgebener Steinweg geradewegs zu
einer niedrigen Säulenhalle, die nur der Vorbau ist zu der weit gerühmten
Halle des Lebens, deren eiförmige Kuppel sich spitz zulaufend wie ein
gewaltiger Dom mehrere Dutzend Vat über dieses Paradies erhebt.
Im Eingang der Halle, soeben in den offenen Säulengang tretend, erscheint
soeben die Hohepriesterin der Mehdora. Bei jeder sanften Bewegung ihres
hohen, völlig kahlgeschorenen Hauptes läuft ein irisierendes Schillern über
die dichten, erzgrün glänzenden Federn ihres Kopfschmuckes, die sich wie ein
weites, kronengleiches Rad um das goldene Geflecht auf tiefviolettem Samt
gruppieren, das Ohren und Hinterhaupt bedeckt. Auch ihr schlanker Leib wird
von unergründlich, sanft schillernden Stoffen verhüllt, ihr enges Korsett
und die fast an eine Rüstung erinnernden Schalen, die auf ihren Schultern
sitzen sind aus einem kaum zu identifizierenden grün glänzenden Material
gefertigt, während ihr weiter Rock und der kostbare, mit goldenen Stickerei
versehener Umhang, der locker über ihre Arme liegt, in seidigem Violett
schimmert. Mächtige, handbreite Spangen aus lauterem Gold laufen von den
Schulterpartien in einem sanften Bogen hinunter über ihre Brüste, um sich
dort mit dem Korsett zu verbinden. Das glänzende Spiel aus den Farben Grün,
Violett und Gold steht in einem reizvollen Kontrast zur dunklen Farbe ihrer
Haut, die der sehr dunklen, kräftigen Holzes oder gar fruchtbarer, feuchter
Erde gleicht. Umso strahlender ist ihr Lächeln, das auf ihren exotischen
Zügen liegt, als sie auf die Ashrabadi zugeht.