Mit der Dunkelheit

Kutsche , Friday, 09. May 2003, 22:16

Von den Bergen im Osten her kommt eine schöne, moderne Kutsche langsam den Weg nach Estichá herunter. Begleitet wird die Kutsche von zehn Soldaten auf Teccrakhas, imposant anzusehen in ihren etwas eintönigen, aber edlen Uniformen, die Tiere aus edelster zucht, die gut sichtbaren Waffen hoch poliert. Das letzte Licht des Delvans lässt die Waffen kurz aufblitzen, danach folgt die Dunkelheit. Es ist, als käme die Nacht selbst den Berg hinunter, auch ist die Kutsche so leise, dass sie fast gespenstisch anmutet. Nur hin und wieder schnauft die große Echse, blickt dumm und sehnsüchtig nach einem niedrig hängenden Blatt am Wegesrand, fügt sich dann aber doch den drohenden gebärden der stillen Begleiter. Das Symbol des Yoroms prangt an den Seiten der Kutsche, in ihr ist es dunkel, jemand möchte nicht gesehen werden. Mit Einbruch der nacht gelangen sie an die Tore der Stadt, zwei der bewaffneten steigen ab und begeben sich zur Torwache, von denen die Kutsche dann auch durchgelassen wird. Acht Wächter folgen der nun langsamer fahrenden Kutsche zu Fuß, die Teccrakhas verbleiben vor der Stadt, ruhig wartend, es scheinen gut erzogene Biester zu sein. Der Troß bahnt sich den Weg in Richtung Oberstadt, Stück für Stück schiebt sich das recht imposante Zugtier durch die rasch ausweichende abendliche Menge. Die kutsche fährt leise bis zur Oberstadt, begleitet von den Bewaffneten, und bleibt vor dem Yoromtempel stehen, wo sie bereits erwartet wird.
Eine Person steigt aus, wohl eine Chirà, doch ist sie ganz in Kleidung eingehüllt, eine helle, ja fast weiß schimmernde Robe im Fackelschein, dazu ein Schleier vor dem Gesicht, genau kann man nichts sehen, denn sofort verschwindet die Gestalt im Tempel, und die Bewaffneten machen sich mit der Kutsche auf den Rückweg, verlassen die Stadt sofort wieder und reiten in die Dunkelheit davon.