Immer noch peitscht der Regen über die Stadt Estichà. Ein wirklich ungemütliches Wetter, naß und ungewohnt kalt – da geht man nur vor die Tür, wenn man unbedingt muß. Für einen kurzen Weg zum Markt, etwa, wo selbst die Standweiber hinter ihren Fischtrögen und Gemüsekisten missmutig und dick eingepackt auf die wenigen Kunden warten, die sich bei Vanors heftigen Tränen hierher verirren. Und nur ein Spinner käme auf die Idee, um diese Jahreszeit zu reisen! Man muß dazu wohl Priester sein, gerufen von seinen göttlichen Verpflichtungen, so wie die drei neulich, die unbeirrt in den Regen hinausmarschierten...
Ab und an ein halb hoffnungsvoller, halb hoffnungsloser Blick gen Himmel, ob es denn nicht endlich aufhören möge, aber immer bietet sich nur dasselbe Bild: der gleißende Delvansring, der normalerweise den halben Himmel einnimmt, wird verdeckt von grauen Regenwolken, die einfach nicht weniger werden wollen. Gleich, in welche Richtung man blickt, überall nur – was ist das? Da bewegt sich doch was am Himmel! Was mag das wohl sein? Vögel? Nein, dafür sind sie zu groß. Ein Luftschiff? Nicht doch – da sind schlagende Schwingen... aber SO groß? Was bei Hostinos’ Bart kann das sein? Die werden ja immer größer... und kommen immer näher! Fliegen jetzt schon über der Stadt! Drei, nein, vier, nein, fünf von diesen Wesen – in leuchtenden Farben, sogar bei dieser Nässe, wie mag das nur aussehen, wenn das Delvanslicht voll auf sie scheint? Eins grün, zwei blau, eins rot und eines, das Größte, reinweiß... Und sie tragen jedes einen Reiter!!!

Während die Marktweiber, die Passanten, die Alten und Kinder noch offenen Mundes, in den ihnen der Regen hineintropft, nach oben starren, halten die mächtigen Flugechsen mit gewaltigem, ledrigen Flügelrauschen, das weithin die Luft erfüllt, ruhig auf die Oberstadt zu. <i>Vro’ajian</i>, Endrakhas Heiliger Donner, hat Estichà erreicht.

Hier findet man sie ab sofort.