Einzelschicksale des Sturmes

MAV , Monday, 17. February 2003, 13:29

Vochà Bicclas Nr. 3

Ellion Doriak, bekannt als tüchtiger und ehrbarer Geschäftsmann hat es wahrlich nicht leicht, denn kein Sturm ist vergangen, ohne dass er nicht von ihm heimgesucht wurde. Ganz als wüsste Vanor um das wahre Wesen des Bankiers. Wer erinnert sich noch an die Katastrophe, als im vergangenen Frühling der halbe Dachstuhl vom Allerlei auf die Strasse stürzte? Diesmal kommt es nicht weniger verheerend. Mit ungebremster Wildheit stürzt sich der Wind auf das angeschlagene Gebäude, reißt den gerade geflickten Dachstuhl erneut in die Tiefe, verteilt Steine und Hölzer über die halbe Stadt. Mit verspielter Freude trägt der Sturm immer mehr Steine des Gebäudes ab, bis letztlich nur noch das Erdgeschoss vorhanden ist und oben auf ein paar Umrisse der oberen Etagen traurig in den düsteren Himmel ragen. Vielleicht sollte sich Doriak überlegen, dieses Gebäude endgültig aufzugeben...

Feyvà Bicclas Nr. 21

Vanor, Vanor, diesmal hast du aber Mist gebaut, wird sich manch einer vielleicht fragen, wenn er eines Tages mal die Ruinen der Unterkunft der Gesandten der See betrachtet. Erst kürzlich hat diese Gemeinschaft aus Vanorgeweihten dieses schmucke Gebäude gemietet um Seefahrern Hilfestellung zu liefern. Vanor hat als Antwort die komplette Vorderwand eingerissen, woraufhin der restliche Gebäudeteil ebenfalls zusammengekracht ist und zwei unglückliche Priester unter sich begraben hat. Von denen sollte nur noch Matsch übrig sein...

Feyvà Lomova Nr. 4

Schreie, verzweifelte Schreie oben am Legendenplatz. Als Falkenversteck bekannt geworden, wackelt nun das ganze Haus im Sturmestosen, dass noch immer von vielen Obdachlosen als Unterschlupf genutzt wird. Die Leute laufen, hinken und stolpern in blinder Verzweiflung aus dem Gebäude, werden sogleich vom Sturm ergriffen und fortgerissen. Einer wird gegen die Hauswand geschleudert, sein Kopf platzt auf und sein Hirn klebt als blutiger Matsch an der kalten Wand. Den anderen Fliehenden ergeht es nicht besser, einer wird vom Sturm auf einen Gartenzaunpfahl geschleudert, der Spieß rammt sich in seinen Bauch und ragt aus dem Rücken wieder heraus, während der Aufgespießte mit den Gliedern strampelt wie ein Fisch an der Angel. Der Nächste wird hoch in die Luft geschleudert, immer weiter und weiter, bis der Wind von ihm ablässt und er wieder steil nach unten fällt. Unglücklicherweise flieht gerade ein alter Krüppel aus dem Falkenversteck, das im Sturm wackelt wie Papier. Der Krüppel schaut zahnlos nach oben, als er einen Schrei vernimmt und PLATSCH. Beide sind sofort Tod. Kurz darauf fällt auch das Versteck zusammen wie ein Kartenhaus. Der Sturm hat ganze Arbeit geleistet.

Velachà Oliras Nr. 2

Diesmal scheint es wirklich alle Bösewichter zu erwischen. Auch die Botschaft von Vorovis erhält Besuch vom Wind. Aber der scheint heute ziemlich undiplomatisch aufgelegt. Mit grimmiger Miene macht er sich an der Residenz zu schaffen, pustet wie ein Feuerspucker und ebenso heiß, denn zack, zack, zack lösen sich Steine aus der Außenwand, als würde er sie raus brennen. Oh, dass sieht nicht gut aus, Dachziegel sind kaum noch vorhanden, schon löst sich der ganze Dachstuhl, die Holzbalken werden fortgerissen und erschlagen ein Liebespärchen, dass Sex im Sturm anturnend fand.
Aber damit nicht genug, die Tür wird rausgerissen, der Sturm fegt in die Bude, wirbelt Stühle, Tische, Betten, überhaupt alles ziemlich durcheinander und gibt in gewisser Weise seine eigene Party auf Kosten des vorovischen Reiches. Ein dreister Jewaka dieser Sturm, nun, als er endlich geht, nimmt er auch noch die Seitenwand mit und das Haus stürzt zur Hälfte in sich zusammen.

Velachà Mejdras Nr. 3

Dort ruht die Münzprägerei der Stadt, ein stabiles Gebäude, der Sturm dürfte nicht viel anrichten. Macht er auch nicht, im Gegensatz zu anderen, vorhergegangenen Gebäuden. Ein fliegender Balken prescht mit Wucht in die Frontseite des Gebäudes wie ein Rammsporn. Das ganze Haus wackelt als wäre eine fette Waschfrau aus dem Bett gefallen, die Scheiben zerklirren, die Decke im zweiten Stock stürzt ein und eine Menge Papier wird aufgewirbelt. Denn dort waren die Büros und der ganze Schreibkram und wie der bei der viel zitierten Bürokratie von Estichá aussieht, kann man sich wohl vorstellen. Unvorstellbare Mengen Papier wirbeln durch die Strassen der Stadt, ganze Wände werden damit tapeziert, ein blinder und tauber alter Fußgänger, der vom Sturm nicht viel mitbekommen hat, kann sich nur mühsam der Papiermenge erwehren, er fuchtelt mit dem Stock hilflos in der Luft herum und beendet sein Leben, als ein Blatt direkt an seiner Kehle vorbeifliegt und sie aufreißt. Zweifellos das bedauerlichste Schicksal dieses Sturmes, wusste der Mann doch weder warum noch wie er gestorben ist...

Unbedeutende Einzelschicksale:

- Eine Chira wird von einem fliegenden Suppentopf erschlagen
- Ein Großvater stirbt an Herzinfarkt, als der Wind einsetzt
- Eine Frau stolpert wegen den Sturmerschütterungen beim Schälen einer Apfelsine und fällt in ihr Küchenmesser.
- Ein Dieb, der gerade in der Kanalisation herumgeschlichen ist, wird vom überlaufenden Scheißwasser ertränkt.
- 27 Liebespaare starben durch diverse Gegenstände als sie es im Sturm trieben.
- Eine Blume wurde entwurzelt.
- Ein Bett wurde samt Ehepaar auf eine Baumkrone geschleudert, dort verhungerten sie.
- Ein Mädchen wurde in die Luft gewirbelt und fiel in einen Schornstein.
- Durch die Erschütterungen verschluckte sich ein Mann an einer Erdnuss und erstickte dabei.
- Ein Fettwanst fiel auf seine Frau und zerquetschte sie.
- Ein Jewaka wurde vom Sturm mit seiner Leine an einem Baum aufgeknüpft.
- Ein Sragon floh vor dem Sturm und fiel in den Brunnen, dort fraß ihn das Rote Monster.
- Ein Mann verklemmte sich unter einem umfallenden Schrank starb an inneren Blutungen.
- Ein Jäger verirrte sich im Sturm und erfror auf Yoroms Spitzen.
- 43 Depressive ließen sich vom Unwetter zu Tode wirbeln.

Alle vergessenen oder ungenannten Sturmopfer sollen einen Beschwerdebrief schreiben, sie werden dann im nächsten Sturm gesondert hervorgehoben.