Estichà Unterer Markt

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DAS LETZTE DUELL

DER GRAUE FALKE @, Thursday, 19. December 2002, 16:27

Die Tore schwingen langsam auf, Stille hat sich über den Schauplatz gelegt, atemlos beobachtet das Publikum jede Regung unten im Staub der Arena.
Es kann sich nur noch um Augenblicke handeln, bis der Mythos des grauen Falken, jener geheimnisvollen Figur, die Estichà monatelang tyrannisiert und zum Narren gehalten hat, entblößt und zerstört wird. Der graue Falke um dessen Erscheinung sich zahllose Erzählungen ranken, wird seinen letzen Gang unter den Augen hunderter Schaulustiger haben und sein Name, der noch immer ein wohlbehütetes Geheimnis ist, wird in aller Munde sein.
Noch immer weht nur der Atem Sanikas über den verlassenen Platz in dessen Mitte Maria Villa Lobos wie eine dunkle Königin ihren Feind erwartet.

Dann geht ein Raunen durch die Menge, zwei Wachsoldaten geleiten einen einbeinigen Mann in die Arena. Der schlanke Kerl bleibt einen Moment stehen und kratzt sich am Vollbart, ein zufriedenes Lächeln liegt auf seinen Lippen. Er humpelt mit Hilfe seines Stockes langsam auf die Ministerin zu, während die Soldaten hinter ihm zurückbleiben.

Dies soll der Falke sein? Ein alter Krüppel, der genauso unbekümmert durch den Sand humpelt wie bei einem Nachmittagsspaziergang im Park? Doch so scheint es fast…
Ein leichtes Schmunzeln liegt auf seinen Lippen und die kleinen Augen funkeln amüsiert, während seine gemütlichen Blicke über die Tribünen schweifen.

Einige Vat von der Ministerin entfernt bleibt er stehen und mustert sie süffisant lächelnd.
"Ein dramatischer Auftritt, werte Maria.
So habe ich mir meinen Abgang immer vorgestellt. Wisst ihr, ich gehöre nicht mehr zu den Jüngsten. In ein-zwei Jahren währe ich gewiss erkrankt und gestorben. Das war immer meine größte Angst, als Niemand zu sterben, doch dank euch werde ich unvergessen bleiben. Selbst in Jahren wird das Volk noch vom Duell zwischen der rachesüchtigen Maria Villa Lobos und dem verbrecherischen grauen Falken sprechen. Ausgetragen im Dreck der Arena. Seht ihr, so ist es am Ende gekommen, ihr tötet mich nicht, sondern macht mich unsterblich."
Lareno lächelt freundlich.
"Ein Jammer, jetzt würde ich gern eine Pfeife rauchen…", meint er nachdenklich.
"Euch hätte ich nicht einen solch glorreichen Tod gegönnt, ihr wärt irgendwo in einem Loch in Vorovis krepiert wäre es nach mir gegangen, aber so laufen die Dinge eben…und nun hat sich ja doch alles zum Guten gewendet, nicht mal mein Erbe habt ihr erwischt.
Darin lag immer meine größte Sorge, aber die Kleine sitzt ja nun irgendwo am anderen Ende der Welt auf 250.000 Dublonen, welchen besseren Start ins Leben könnte man seiner Tochter geben? Eure Mutterschaft ist ja weniger glücklich verlaufen…"
Jottie Lareno zwinkert Maria zu.
"Und Nachts, wacht ihr manchmal auf und hört noch ihre weinenden Schreie? Habt ihr euch deshalb diesen Panzer angelegt, weil ihr es nicht ertragen könnt? Weil ihr es nicht mehr hören wollt? Es wird niemals aufhören, in euren Träumen wird sie weiterschreien bis ihr euch ganz verschlossen habt und jeder Schrei wird euch an das Grauen erinnern, dass ich euch gebracht habe. Das Grauen, Maria, das Grauen..."


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... lauscht den Worten

Der Priester @, Thursday, 19. December 2002, 16:51 @ DER GRAUE FALKE


Als Antwort auf: DAS LETZTE DUELL von DER GRAUE FALKE am 19. Dezember 2002 16:27:14:


Seine Blicke liegen auf dem Falken. Unentwegt starrt er von der Tribüne hinunter.
Dann lacht er plötzlich, klatsch einige Male in die Hände und schüttelt seinen Kopf. Sein verwahrloster Bart wackelt hin und her.
"Sehr gut, Jottie Lareno. Aber der graue Falke wird dennoch aufhören zu existieren, so sehr du auch daran zweifelst und so sehr du dir das Gegenteil wünschst. Hahaha."
Er steht auf und geht kopfschüttelnd zum Ausgang.
"Du bist es einfach nicht wert. Genieße dein Spiel noch einen kleinen Augenblick. Deine Tochter wird sich nicht an diesem Gold erfreuen, denn sie steht ebenfalls unter dem Fluch, den ich auf dich und deine Anhänger geworfen habe. Unsterblichkeit? Hahaha."


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"Und Rawir?"

Jottie Lareno @, Thursday, 19. December 2002, 17:54 @ Der Priester


Als Antwort auf: ... lauscht den Worten von Der Priester am 19. Dezember 2002 16:51:32:


ruft Lareno dem Priester nach, bevor er die Arena verlassen hat.
"Wer erinnert sich noch an diesen dummen Einfaltspinsel?", sagt er abfällig.
"Nur ein verlorener Priester, der sich selbst bedauernd in die Einsamkeit geflohen ist", kalte Verachtung liegt nun in seinen Augen.
"Euer schwuler Schüler ist tot und er starb ohne Würde, zerfressen von den Ratten, wie Müll aus der Kanalisation gefischt."


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/me schaut nochmal zurück

Der Priester @, Friday, 20. December 2002, 02:10 @ Jottie Lareno


Als Antwort auf: "Und Rawir?" von Jottie Lareno am 19. Dezember 2002 17:54:24:


"... und getötet von einem Mann, der keine Seele besitzt. Du bist so armselig, Jottie. Warum ich mich so lange, fast ein Jahr, mit dir beschäftigt habe, kann ich nun nicht mehr verstehen. Es ist richtig, daß du Rawir getötet hast, und ich habe mich ein Jahr mit der Frage herumgequält, wieso. Doch nun habe ich es erkannt. Und ich habe erkannt, daß du es einfech nicht wert bist, daß man sich mit dir weiter beschäftigt. Dein ganzes Leben ist eine Lüge. Der Falke ist eine Lüge. Und Lügen haben die Angewohnheit, irgendwann aufgedeckt zu werden. Und dann werden sie vergessen. Du strebst nach Unsterblichkeit? Du strebst danach, wie die Götter zu sein? Du wirst sie nicht bekommen. Du hast nichts gewonnen, sondern alles verloren. Ich trauere um den Mann Jottie Lareno, bevor er seine Seele verlor, und ich werde für ihn beten. Du, Falke, verdienst nicht einmal mehr meine Aufmerksamkeit. Das Beste wäre, wenn alle Zuschauer jetzt gehen würden, um dir zu zeigen, wie wertlos dein Leben und dein Handeln war. Du bist schon seit langem tot, Jottie. Doch nun sind dir nichtmal mehr die Götter gnädig."
Er dreht sich wieder um und geht weiter zum Ausgang.


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Erinnerungen

Pet Charmain @, Thursday, 19. December 2002, 22:30 @ DER GRAUE FALKE


Als Antwort auf: DAS LETZTE DUELL von DER GRAUE FALKE am 19. Dezember 2002 16:27:14:


Bei Larenos letzten Worten ballt Pet die Fäuste und beißt die Zähne so stark zusammen, daß die Backenknochen hervortreten. Deutlich sieht er nun wieder den kleinen, grauenvoll verstümmelten Körper von Marias kleiner Tochter vor sich, wie er von mehreren Holzspießen durchbohrt und mit abgezogener Haut in seinen Händen liegt. Seine Zähne beginnen zu knirschen, als er geistesabwesend einen imaginären Punkt vor sich fixiert und erst Larenos lächerliches Gehabe, bezüglich des ermordeten Rawirs holt ihn wieder zurück in die Gegenwart. Mit gefährlich funkelnden, zu Schlitzen verengten Augen sagt er leise.
"Mach' es ganz langsam Maria ...... und triff nicht gleich sein Herz."


Villa des Prinzipalen

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Re: DAS LETZTE DUELL

Maria Villa Lobos @, Friday, 20. December 2002, 03:48 @ DER GRAUE FALKE


Als Antwort auf: DAS LETZTE DUELL von DER GRAUE FALKE am 19. Dezember 2002 16:27:14:


Maria hört die Worte Jotties mit ruhiger Miene an, ja sie grinst sogar etwas.
"Wir haben etwas gemeinsam, Jottie. Wir sind beide Achorah, aufgewachsen in einem stinkenden Sumpf. Und wir lieben beide grandiose Auftritte, darum bist du hier. Sogar im Moment der Niederlage immer aufrecht - so mag ich es doch.
Der Unterschied ist jedoch - von dir wird anschließend nur noch die Erinnerung übrigbleiben, während ich hier herausmarschiere, um einen Sieg reicher. Wenn du es als Unsterblichkeit betrachtest, daß Kleinkriminelle und Weinbauern am Wirtshaustisch Geschichten von dir erzählen, dann seis dir gegönnt - ja ich könnte mir sogar vorstellen, daß die Kindermädchen Estichàs deinen Namen benutzen werden - iß auf oder der Graue Falke kommt dich holen."
Maria schreitet mit der Klinge in der Hand um Jottie herum, während sie spricht. "Was deinen feigen Mord an meiner Tochter betrifft - ja das tat schon weh. Aber es hat mir auch deutlich gezeigt, welcher Weg für mich falsch und welcher richtig ist. In diesem Sinne, genug geschwafelt - das Publikum will eine Show."
Maria schnipst mit den Fingern und ein Waffenregal wird in die Arena getragen, mit allem was die WaKa der Stadtwache so zu bieten hat.
"Wähle, Jottie. Und zeige uns das wahre Gesicht des Falken!"

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Re: DAS LETZTE DUELL

Jottie Lareno @, Friday, 20. December 2002, 11:01 @ Maria Villa Lobos


Als Antwort auf: Re: DAS LETZTE DUELL von Maria Villa Lobos am 20. Dezember 2002 03:48:37:


"Du irrst dich, der Kampf war für dich bereits verloren, als du mein Luftschiff gekommen bist, nur die Gnade der Götter hat dich meiner Hand entzogen."
Er betrachtet sie verächtlich.
"Sieh dich nur an, meine Saat ist gut in dir gediehen, du bist…meine Kreatur", sagt Lareno, dann er betrachtet nachdenklich die lange Waffenreihe.
"In einem Punkt jedoch hast du wahr gesprochen, ich bin ein Achorah und deshalb kann ich nur eine Waffe wählen", sagt er und greift entschlossen zur Asnivala.
Langsam streicht er über die blitzende Klinge, seine Augen funkeln vor Kampfeslust. Er schwingt sie geschmeidig durch die Luft, scheinbar ein geübter Bursche, dann nickt er zufrieden. Er humpelt langsam auf Maria zu, wie Raubtiere belauern sich die Beiden.


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