... in der Morgensonne
Am frühen Morgen, als Delvans Himmelsfeuer gerade zur extremen Lux-Überflutung ansetzt, sieht man im Wasser des Metchà draußen vor dem allmählich erwachenden Hafen Estichas die noch vor dem Morgengrauen ausgelaufenen Fischerboote dümpeln. An Bord widmen sich die seegegerbten Männer und (wenigen) Frauen ihrem Tagewerk und erbitten mit murmelnden Gesängen Vanors Segen. Andere Schiffe sind heute weit und breit nicht zu sehen, im Militärhafen wird man gerade erst wach...
Doch halt.... Da! Ein Segel! Von Süden aus Richtung des "Königreichs Yanala" - von dem bis heute keiner weiß, warum die erbärmlichen Eilande so heißen - nähert sich ein Schiff, welches man bei näherem Hinsehen als eine kleine Galeere identifizieren kann. Das Schiff nähert sich recht schnell, günstige Winde lassen das - seltsam geformte - Hauptsegel voll aufblähen. In der erwachenden Morgensonne strahlt das Segel in blau und silbern... Je näher das Schiff kommt, desto mehr Parallelen kann man aber mit einem Schiff erkennen, welches seit einiger Zeit im Hafen von Esticha vor Anker liegt: Die Galeere von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù, der Botschafterin von Ashrabad! Ein Schwesterschiff etwa? Auch hier die typischen feinen Linien, die dem Schiff eine fast spielerische Eleganz verleihen. Auch hier die vom Mast dreiecksförmig mit den Spitzen zueinander links und rechts weit herausragenden vier Segel, die an einen mechanischen Schmetterling erinnern, wären da nicht die unzähligen weiteren Fogg- und Brass-Segel, die durch ein verwirrendes System von Seilen und Seilrollen gerafft und gehisst werden können. Auch hier die im Segeltuch eingearbeiteten Holzverstärkungen, die die Segel auch bei Windstille aufspannen und die deutlich machen, dass das Segel mehr der Zier und Schönheit dient, als der Fortbewegung, denn dazu hat die Galeere Ruderer. Auch hier ergeben die einzelnen Segel in der Gesamtheit der Teilmotive, das vielmannsgrosse Wappen von Ashan'drar: Dass auf einem dunklen Hintergrund abgebildete, geflügelte Fabeltier - weiß wie das reine Perlmutt der seltenen Varona-Muschel und von einer exotischen und erhabenen Form.
Aber hier werden auch feine Unterschiede zum Schiff im Hafen deutlich. Das herannahende Schiff ist kürzer als das Schiff der Botschafterin, hat aber dafür zwei Ruderreihen auf jeder Seite, die optisch einen recht guten Ausgleich zur relativen Breite des tief und flach im Wasser liegenden Schiffes geben. Geschnitzte Ornamente ziehen sich auch hier vom Bug und einer kleinen Gallionsfigur aus über den ganzen Rumpf und umspielen gekonnt die Ruderreihen. Dargestellt wird ein seltsames gehörntes Seeungeheuer, das Schiff ist insgesamt in blau-grün gehalten und soll wohl die schuppige Haut des Ungeheuers verkörpern. An Deck glänzen silbern kleine Kuppeln auf den Aufbauten und den Relingen aus feinstem und edelstem Holz, das Steuerruder ist ebenso wie der eher nur stilisierte Rammsporn fein mit silbrig glänzendem Metall beschlagen. Auch die Mannschaften sind in blau und silbern gewandet, sie bewengen sich behende an Bord und in der Takelage umher. Von Bord aus tönen die Schläge einer kleinen Trommel herüber an Land, die den Ruderern den Takt anzugeben scheint. Auf dem Hinterdeck haben sich ein Dutzend ersichtlich kampferprobter und schwerbewaffneter Mondrai-Chira um einen kleinen Baldachin herum versammelt, der dem auf dem Schiff der Botschafterin zum Verwechseln ähnlich sieht.
Das Schiff nimmt Fahrt weg und bittet per Signalflaggen um Einfahrtserlaubnis in den Hafen. An der Reling steht der Kapitän. In einer weiten, schöngeschnittenen Uniform der ashrabad'schen Seegarde blickt er durch eine eigenartig, exotisch wirkende Apparatur Richtung Pier und beobachtet die Szene am Hafen.
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- ... in der Morgensonne - Ein Segel..., 04.11.2002, 10:50
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- Re: ... in der Morgensonne - Ssanurso Varon Ksar, 04.11.2002, 12:14
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- Re: ... in der Morgensonne - Reichsbotschaftsschiff Vorovis, 04.11.2002, 12:50
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- Re: ... in der Morgensonne - Ssanurso Varon Ksar, 04.11.2002, 12:14