Das Lied vom Nomaden

Dekaii Maan Orfven , Saturday, 07. September 2002, 13:38

Ein paar Stunden nach Mittag schlendert ein junger Mann zwischen den anderen Marktbesuchern umher. Sein Gesicht würde auf ein Alter unter 20 raten lassen, auch wenn es nicht so ist. Trotzdem wirken seine grünen, dunkel schimmernden Augen etwas verträumt, fast müde. Er mustert aufmerksam den Marktplatz, während er seine schulterlangen Haare wieder zu einem Zopf flechtet und mit einem Lederriemen am Ende zusammenschnürt. Er atmet kurz auf und geht dann in die Mitte des Platzes, wo er seine Laute vom Rücken nimmt und anfängt zu spielen.

Vom großen Strom her kam ein Mann, man sagt er reiste lang
hat viel gesehn, hat viel gehört, er sei ein weiser Mann
der weiße Bart, der reichte ihm schon tief in seine Robe
und heißer Sand, zu Glas erstarrt, verzierte seine Sohle
in bleicher Hand hielt er ein Buch, noch fester als sein Leben
umklammert es, wie heiß geliebt, liebkost es fast beim gehen
und trotzdem ist, sein Gesicht, tief in Falten gelegt
die Sorge dass es ihm jemand stiehlt, begleitet ihn unentwegt
noch Heute sieht man ihn, mit Glück, im Langen Graben sitzen
allein im Eck, allein mit sich, mit seinem ganzen Wissen
nur sein Verstand verließ in rasch, weil er es selbst nicht glaubte
er hatte alles Wissen dieser Welt, nur kein Zu Hause
Vom großen Strom her kam ein Mann, man sagt er reiste lang
hat viel gesehn, hat viel gehört, er sei ein weiser Mann
Vom großen Strom her kam ein Mann, man sagt er reiste lang
doch ist er nun ergreist, und stumm, weil er keine heimat fand

Danach ruft er, "Falls Euch gefallen hat, was Ihr gehört habt, so könnt Ihr einem neuen Bewohner Estichàs doch sicher sagen wo er eine billige bleibe und vielleicht Arbeit findet. Wenn Ihr einen Musiker sucht, so seid sicher ich stehe bereit!"

Das Lied vom Nomaden