Ein historischer Moment
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An der Reling steht der Kapitän des Schiffes. In einer weiten, schöngeschnittenen Uniform der ashrabad'schen Seegarde blickt er durch eine eigenartig, exotisch wirkende Apparatur Richtung Pier und beobachtet die Szene am Hafen. Dann wird ein Beiboot am Heck der Galeere zu Wasser gelassen und Sklaven in weissen Gewändern ziehen die "Sotejhela ji Ashan'drar" mit festen Ruderschlägen an einen Anlegeplatz. Die Planke wird heruntergelassen.
Ein Dutzend Chirakrieger der Mondrai-Kaste, geharnischt in prunkvollen, befetteten Lederrüstungen und mit exotischen, silberbeschlagenen Krummsäbeln an den Seiten, kommen im Gleichschritt in Zweierspallier von Bord. Dahinter trippeln Zofen, Leibeigene, Lustknaben und -mädchen mit Blumengebinden im Haar und Körben voller Rujuteyasblüten unter den Armen von Bord, welche sie auf den festgestampften Lehmbodens des Hafens streuen.
Auf dem Blütenmeer folgt ihnen eine wunderbare Sänfte, getragen von sechzehn muskulösen, eingeölten Sragonsklaven, welche nur mit einem Lendenschurz bekleidet, das ächzende Holz auf ihren Schultern tragen. Die Sänfte ist aus schwerem Meraunholz, plankpoliert und mit kunstvollen Schnitzereien und aufwändigen Einlegearbeiten höchster Meisterlichkeit verziert, welche herrliche Szenen aus Ashrabad, und das höfische Leben am grossen Strom darstellen. Ein Anblick, welcher dem gemeinen Volk hierzulande und auch anderswo kaum geläufig sein sollte.
Der luxuriöse Aufbau der Sänfte, welcher die grosse Zahl der Träger notwendig macht, schirmt die neugierigen Blicke der Zuseher von den Insassen ab. Ein kleines Rundloch im impossanten Gebälk ist mit einem grünen Brokkatvorhang betucht, welcher nun zur Seite gezogen wird. Ein Paar wunderschöner, kindlich-naiv wirkender Funkelperlenaugen in einem verschleierten Gesicht blickt neugierig in die für sie fremdländisch anmutende Stadt.
Hinter der Sänfte kommt ein weiteres halbes Dutzend Chirakrieger, welche nun die Sänfte einholen und flankieren.
Musiker und Trommler begleiten ebenso die kleine Prozession. Der Sekretär der Gesandten, ein Mann mittleren Alters, welcher einen überaus intensiven Geruch von Parfume versprüht, auftoupiertes Haar trägt und sich in recht weite wogende Kleider hüllt, näselt etwas unverständlich und mit schriller, hoher Stimme Richtung Maria Villa Lobos, die hier das Kommando zu haben scheint: "Verehrte Ministerin Villa Lobos. Ihre Hochwohlgeborene Erhabenheit Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù Joshen Alayu Shadad, Nichte von Iolham Joshen Alayu Shadad, dem obersten Hohepriester der heiligen Göttin Mra-Aggar - Erbin der achten Joshen Alayu Shadad Dynastie, kommt mit Nachricht für die geschätzte hochwohlgeborene Regentin Jhiatara Jascara Chranijiar, Behüterin des wahren Glaubens, ihres Zeichens Clansführerin der Jascara Chrania, Nichte ihrer allergeschätztesten Exzellenz der Herrscherin der Allianz Rujaya Chijasca Minacor Jascara Chranijianjar, in die Perle des Westens".
*Klatsch-Klatsch* schallt es aus seinen Händen und eine Gruppe Sklaven tragen eine grosse, wohl 2 Vat durchmessende, silberne Platte mit allerlei Kostbarkeiten, Geschmeide, Gold- und Perlenschmuck, unbekannten, noch nie zuvor gesehenen Früchten und unzähligen Gewürzen - lintarisches Früchtebrot, Wasser-Reganas aus den Nebenarmen des grossen Stroms, Karaffen mit ashrabad'schem Honigwein, Chimt, frischgehackter Koshkara, bündelweise Haargingster und seltene Tebinthennüsse, Tarrocshara' Pfefferkraut, liebliches Yasmin und viele, ganz und gar unbekannte Kräuter - an die Spitze der Abordnung.
"Eine Auswahl an ashnan'drarschen Köstlichkeiten. Ein Geschenk ihrer Exzellenz, der Erhabenen Reshala, Maneo Rehaba Shadad, Herrscherin der Blume am grossen Strom an Eurer Regentin. Über viele Jahrzehnte - ja Jahrhunderte hat die Beziehung zwischen Ashrabad und Esticha geruht. Doch die Zeiten ändern sich, Grosses bahnt sich an, wovon wir - Reshala, Maneo Rehaba Shadad - Kenntnis erlangt haben. Die Zeiten sind reif für eine Neuüberdenkung unserer Beziehungen."
Der Höfling zieht dabei ein Seidentuch aus seinem Ärmel und tupft sich damit die Nase.
(Halblaut) "Also ein Klima hat es hier." - *Schnieeeef*
Dabei überreicht Shol einem Handlanger das eben vorgelesene Pergament, welches mit den sieben Sigeln des asrabadischen Reiches versehen sind.
Unterdessen blickt immer wieder das neugierige Augenpaar aus dem Sichtloch der Sänfte - weniger an den Pomp der Ehrengarde des Elurischen Reiches interessiert als vielmehr an den einfachen Menschen und Arbeitern, die mit offenem Mund das Spektakel beobachten.
Re: Ein historischer Moment
Als Antwort auf: Ein historischer Moment von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 17. August 2002 20:35:02:
Andar steht mit verschränkten Armen in einiger Entfernung zum Spektatkel.
Lächelnd schüttelt er den Kopf.
"Was für ein Aufmarsch.
Naja, Eindruck geschunden haben sie schonmal."
Sein Blick fällt auf die Sänfte die von den Sragon-Sklaven getragen wird und zeugt jetzt von ernsthaftem Interesse.
"Ein guter Botschafter ist mehr wert als dieser ganze unnütze Aufmarsch.
Wahrscheinlich wird dieser besonders eindrucksvoll sein."
Mit verschränkten Armen
Als Antwort auf: Ein historischer Moment von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 17. August 2002 20:35:02:
Vardam steht etwas abseits von den Menschenmassen, die das
Spektakel angezogen hat und beobachtet das Treiben. Irgend-
welche Gedanken scheinen ihm bei dem Anblick des Aufgebots
in den Kopf zu schießen und sein Blick wird immer inter-
essierter.
Re: Mit verschränkten Armen
Als Antwort auf: Mit verschränkten Armen von Vardam am 17. August 2002 21:21:02:
Mit offenen Mund sieht man den jungen Menschen,
der wohl von den Massen angezogen wurde.
Seine Augen sind weit geöffnet. Sein Blick über
die ganzen Krieger und der Senfte schweifend um
dann wieder zum Essen zu kommen. Leise sagt er
"Mensch, sowas wird meiner einer wohl nie zu Essen
bekommen!" Rath schüttelt leicht den Kopf. Ein
kleiner Seuftzer! "So viele Sklaven!" Wieder schüttelt
er den Kopf und schaut dem Spektakel zu wobei er versucht
ein paar worte aufzuschreiben, doch jeder der einen Blick
auf den zettel erhascht sieht nur gekritzel!
Re: Ein historischer Moment
Als Antwort auf: Ein historischer Moment von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 17. August 2002 20:35:02:
Als das Schiff der Abgesandten am Pier anlegt und die Sänfte von Bord getragen
wird, gibt Daval ein Kommando.
"Aaaachtung! Stillgestanden." ruft daraufhin ein Leutnant. Mit der Präzision
eines dieser seltenen Zeitmessers die man in der Allianz benutzt stehen die
Gardisten der elurischen Ehrenformation still.
Auch wenn die Abordnung nur klein ist, so bieten sie doch
ein prachtvolles Bild in den ledernen Uniformen mit den Farben der Stadtwache.
Jeder trägt ein grosses Camura am linken Arm welches jetzt vor die Brust gehalten wird, in der rechten Hand ein Canchelt eccletan, deren Schaftende auf dem Boden neben dem rechten Fuss ruht. Jeder dieser Kämpfer ist ausserdem
mit einer Asnivala und einer Pejura bewaffnet.
Auch wenn diese Gardisten nicht einen so prunkvollen Anblick wie die Leibwache
der ashrabadischen Abgesandten abgeben, so kann man an ihrer ruhigen Gelassenheit mit der sie den Befehlen nachkommen erkennen, dass es sich hier
um Veteranen handelt, die wissen was sie tun.
Re: Ein historischer Moment
Als Antwort auf: Ein historischer Moment von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 17. August 2002 20:35:02:
Varon sitzt mehr oder weniger teilnahmslos, ca 100 Vat, vor dem Schiff und schaut sich die Prozession an.Leicht gelangweilt schaut er sich die Chirakrieger und Sragonsklaven an.Ein leicht spöttisches verziehen seines Gesichtes zeigt wohl an,das er den Chirakriegern nicht sonderlich große Stärke billigt.Irgendwann murmelt er etwas von wegen..."Weltliche Herrscher müssen immer so dick auftragen."Nachdem die Prozession dicht an ihm vorbeigezogen ist und einige Chirakrieger einen kleinen Umweg machen mussten um nicht über seine Beine zu laufen.Geht er auf das Schiff zu und schaut es sich genauer an.
Ein herzliches Willkommen!
Als Antwort auf: Ein historischer Moment von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 17. August 2002 20:35:02:
Als sie von dem tuntigen Sekretär angesprochen wird, dreht sich Maria lächelnd zu der Sänfte um. Sie nickt, als er spricht, und schreitet dann unbeirrt auf die Sänfte zu. Ihre schweren Militärstiefel schlagen schwer aufs Pflaster, die runenüberzogene Asnivala und der Kriegsmantel den sie trägt klappern metallisch und die roten Gewänder Delvans umflattern ihren durchtrainierten Körper. In ihrem Gesicht leuchtet eine große Narbe und ihr schwarzes Haar hängt ihr offen auf die Schultern.
Vor der Sänfte verneigt sie sich, den Sekretär ignorierend. "Werte Josche, im Namen der Regentin, der Regierung und des gesamten Volkes des Elurischen Reiches und seiner Hauptstadt Estichà heiße ich euch als Abgesandte des herrlichen Ashrabad herzlich willkommen bei uns. Ashrabad, das ist für uns ein Märchenland von unvergleichlicher Schönheit, von dem sich junge Mädchen romantische Geschichten erzählen! Um so froher sind wir, euch hier begrüßen zu dürfen, und um so stolzer bin ich, daß ihr unser bescheidenes Städtchen als die Perle des Metchà bezeichnet. Ein weiteres Mal willkommen! Vielleicht würdet ihr mir die Ehre antun, mich in mein Ministerium zu begleiten und dort zu warten, bis sich die Regentin auf euren Besuch vorbereitet hat."
Maria grinst und fügt dann leiser hinzu: "Wenn wir gewußt hätten, daß wir Besuch bekommen, hätten wir auch vorher aufgeräumt" und deutet vage zu dem Schiff aus Vorovis hinüber.